20.35

Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Präsidentin des Rech­nungshofes! Auch ich möchte mich der Prüfung der Art for Art durch den Rechnungs­hof widmen. Art for Art ist in ihrem Bereich ein hervorragendes Beispiel für großartige Leistungen der Handwerkskunst in unserer Kulturstadt Wien.

Die Anregungen des Rechnungshofes betreffen vor allem die Organisationsform dieser Theaterservice GmbH, die Teil der Bundesbühnen ist. Diese hat natürlich auch Auswir­kungen auf die konzerninterne Preisstruktur. Art for Art orientiert sich mit ihren Preisen und Pauschalen an der Aufteilung der Basisabgeltung zwischen den drei Hauptbüh­nen: Burgtheater, Volksoper und Staatsoper, und nicht an der Abgeltung der tatsäch­lich erbrachten Leistungen. Daher ist in vielen Fällen dann auch keine Kostenwahrheit mehr gegeben.

Zur Auslastung: Dazu bedarf es sehr oft externer Bühnen als Auftraggeber. Das kriti­siert auch der Rechnungshof, dass die Preisgestaltung bei externen Aufträgen manch­mal so niedrig ist, dass oft nicht einmal die anteiligen Kosten für Personal und Material gedeckt sind. Gleichzeitig empfiehlt aber der Rechnungshof eine gleichmäßige Voll­auslastung der Werkstätten. In diesem Spannungsfeld operiert Art for Art.

Es ist klar, dass eine unterpreisige Auslastung – das wurde auch im Ausschuss disku­tiert – betriebswirtschaftlich gesehen besser ist als keine, sind doch in diesem Bereich naturgemäß auch immer Leerläufe vorhanden.

Zu den Personalkosten wird von Art for Art angemerkt, dass die Konstruktion der Kol­lektivverträge in bestimmten Bereichen oft Mehrkosten verursacht. Auch wenn man in Ungarn, in Bulgarien, in Rumänien oft billiger produzieren könnte, werden so Arbeits­plätze, hoch qualifizierte Arbeitsplätze in Österreich gesichert, und das ist sicher auch ein Erfolg für Art for Art.

Sowohl im Theater als auch im Fernsehen können die Österreicherinnen und Öster­reicher die Bühnenbilder von Art for Art sehen. Zu den großen Kunden zählen die Staatsoper, die Volksoper, alle Theater, die Festwochen, die Madrider Oper, der Life Ball und sämtliche Ballveranstaltungen, um hier nur einige Beispiele zu nennen. Die Mitarbeiter von Art for Art haben aber auch das Neujahrskonzert 2019 mit ausgestaltet und auch das Designkonzept für das Konferenz- und Medienzentrum des EU-Ratsvor­sitzes 2018 ausgearbeitet. Ich denke, das zeigt sehr wohl die beachtliche künstlerische Arbeit von Art for Art. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

20.38

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Lintl. – Bitte schön.