21.10

Abgeordneter Wendelin Mölzer (FPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Es wurde ja von meinen Vorrednern schon ausgeführt: Man kann es nicht allen recht machen, es ist aber, glaube ich, doch wichtig, dass man eine Vereinheitlichung schafft. Es wurde schon ausgeführt: Das war einfach in der Vergangenheit ein Problem, weil es einerseits überhaupt an Planbarkeit gemangelt hat, da man nicht gewusst hat, wie das im Herbst sein wird, und auf der anderen Seite natürlich oftmals Probleme im Alltag aufgetaucht sind, wenn man mehrere Kinder an verschiedenen Schulen hatte. Ich bin der festen Überzeugung, dass es der richtige Schritt ist, diese Ferien in dieser Form einzuführen; es gibt das ja auch in vielen anderen Ländern.

Ich glaube auch, dass es durchaus Sinn macht, in diesem langen Schulherbst, der in Wien Anfang September beginnt und in anderen Bundesländern eine Woche später, einen Break für die Kinder zu haben, sodass sie auch einmal durchschnaufen können oder, wenn sie älter sind, die Zeit beispielsweise auch dafür nutzen können, vor der in­tensiven Phase vor Weihnachten zu lernen. Das ist, glaube ich, ganz wichtig.

Ein weiterer Punkt, der auch wichtig ist: Wir haben gesagt, wir wollen schauen, dass wir auch die Lehrerfortbildungen verstärkt in die Herbstferien hineinpacken, denn man darf nicht vergessen, dass die schulautonomen Tage, die wir hatten, ja eigentlich ge­nau dafür gedacht waren, Lehrerfortbildung möglich zu machen. Wir wissen schon, dass Lehrer leider Gottes oft dazu geneigt haben, sich diese Tage dann auch freizu­nehmen. Die Gewerkschaft hat deshalb nicht gerade Hurra geschrien, aber es soll nun so sein, dass in diesen Herbstferien verstärkt Lehrerfortbildung stattfindet.

Herr Kollege Kovacevic, eine Kleinigkeit hat mich gestört: Sie haben von zusätzlichen Ferien gesprochen. – Das stimmt natürlich nicht, denn wir nehmen nur freie Tage her, die bereits jetzt als solche bestehen. Das heißt, es ist jetzt nicht so, dass wir zusätzli­chen Bedarf an Betreuung haben, sondern es verschiebt sich das Betreuungsproblem; das ist ganz klar. (Abg. Kovacevic deutet mit den Händen eine lange Strecke an.) Wir werden jedoch erstens auch dafür – der Minister hat es ja schon angekündigt – im Bil­dungsinvestitionsgesetz Abhilfe schaffen, soweit ich gehört habe, und es wird ja zwei­tens auch planbarer, weil es etwas anderes ist, wenn man das auf schulautonome Ta­ge aufgeteilt hat – Osterdienstag, Pfingstdienstag –, die es ja dann nicht mehr geben wird. Es macht also, glaube ich, auch Sinn, dass das im Herbst einheitlich ist, denn das ist für alle leichter planbar.

Vielleicht noch ein grundsätzliches Wort zu der Ferienordnung, wie wir sie in Österreich haben: Es taucht ja zu Beginn der Sommerferien immer wieder, auch wegen der Be­treuungsfrage, die Diskussion auf – ich bin überzeugt davon, in einem Monat werden wir wahrscheinlich wieder in den Medien darüber lesen –, dass unsere Sommerferien zu lang wären, dass das ein Betreuungsproblem ist et cetera pp.

Ich bin der Überzeugung, dass unsere derzeitige Regelung gut ist, und gebe zu be­denken, dass einerseits die jüngeren Kinder diese lange Pause im Sommer einfach brauchen – das ist ein Argument für so lange Sommerferien – und dass eine Verkür­zung der Sommerferien andererseits – und das vergessen wir ganz gerne – für Ju­gendliche, die dann schon in das Alter kommen, Ferialpraktika zu absolvieren, ein or­dentliches Ferialpraktikum unmöglich machen würde. Das kennen wir zum Beispiel aus Bayern oder aus Baden-Württemberg, wo die Sommerferien nur sechs Wochen dauern und die Kinder – das weiß ich, weil ich dort viele Bekannte habe – im Sommer keine Praktika machen können, weil damit die gesamte Zeit verbraucht wäre.

Ich glaube also, wir haben da eine vernünftige Lösung gefunden, und das sollte man mitdenken. Man sollte nicht immer nur über die Ferien diskutieren, sondern über die viel wesentlicheren Fragen in unserem Schulwesen, die uns beschäftigen. Wir werden da vieles tun, um uns zukunftsfit zu machen. – Danke. (Beifall bei FPÖ und ÖVP. Abg. Martin Graf erheitert : Du, Wendelin, ich mach jetzt einen Break!)

21.13

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hoyos-Trautt­mansdorff. – Bitte.