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Abgeordneter Dr. Josef Smolle (ÖVP): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Was geschieht formal? Was sind die Aufgaben der Einrichtung? Welche Folgen können wir uns davon erwarten? Warum glaube ich, dass durchaus Anlass gegeben ist, da neuen Schwung hineinzubringen? Zum Schluss kommt dann noch ein hoffnungsfroher Wunsch von meiner Seite.
Was geschieht? – Das Bifie, das Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens, wird nun näher an das Ministerium herangeführt, wird mit den dortigen Qualitätssicherungseinrichtungen im neuen IQS zusammengeführt.
Schon bisher hat das Bifie überwiegend Aufgaben erfüllen müssen, für die das Ministerium die Verantwortung getragen hat. Da ist es nur legitim, dass das Ministerium auch eine entsprechende Gestaltungsmöglichkeit hat. Das ist einmal der formale Aspekt davon. Aufgrund der Aufgaben, wie sie da sind – Leistungs- und Kompetenzmessung sowohl auf individueller wie auf kollektiver Ebene –, ist das etwas, das ganz, ganz wichtig für die weitere Steuerung unseres Bildungssystems ist.
Welche Folgen haben wir von dieser Neuorientierung zu erwarten? – Einerseits eine gewisse Verschlankung der Strukturen, andererseits aber auch ein näheres Heranrücken der Institution und insbesondere der zu erwartenden Ergebnisse an die Schulverwaltung und damit auch an die Schulrealität. Nicht zuletzt können wir auch erwarten, dass der Informationsfluss der wissenschaftlichen Errungenschaften sowohl in das Schulwesen als auch draußen in die Universitäten und Pädagogischen Hochschulen dadurch befestigt und beschleunigt wird und Dinge dadurch besser und schneller umgesetzt werden können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)
Warum glauben wir, dass neuer Schwung gerade in diesem Bereich angebracht ist? – Es wurde im Schulwesen in den letzten Jahrzehnten sehr viel reformiert, sehr viel verändert. Ich war zehn Jahre lang in der Elternvertretung tätig und ich weiß, wie sich der Unterricht gerade in der Volksschule durch sehr engagierte Pädagoginnen und Pädagogen massiv weiterentwickelt hat.
Schauen wir uns die Ergebnisse an: Ein beträchtlicher Teil der Jugendlichen, ein erschreckender Prozentsatz kann nicht sinnerfassend lesen. Da ist es eigentlich legitim, ja eigentlich unsere Pflicht, zu überlegen: Drehen wir an den richtigen Stellschrauben? Drehen wir in die richtige Richtung? Haben wir irgendwo zu weit gedreht oder müssen wir irgendwo noch weitere Schritte setzen? Genau diese Fragen sind jetzt evidenzbasiert zu bearbeiten und hoffentlich auch schlüssig zu beantworten.
Mein hoffnungsfroher Wunsch zum Schluss ist, dass es in dieser neu geschaffenen und ans Ministerium angeschlossenen Einrichtung, die zugleich auch eine wissenschaftliche Einrichtung nach dem Forschungsorganisationsgesetz ist, gelingt, die Expertise der Wissenschaft, die konkreten Fakten aus den konkreten Studien und aber bitte auch die Erfahrung unserer Pädagoginnen und Pädagogen aus der Praxis zusammenzuführen, dass die aus dieser Zusammenschau abgeleiteten Erkenntnisse dann wirklich auch fruchtbringend, im Interesse unserer Kinder und Jugendlichen im Schulsystem umgesetzt werden. Da bin ich sehr optimistisch. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)
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