15.39

Abgeordnete Sandra Wassermann (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Luft, Feuer, Wasser und Erde – die antike griechische Philosophie hat die Lehre von den vier Elementen entwickelt, und ich möchte heute das Ehrenamt im Hinblick auf diese vier Elemente veranschaulichen.

Denken wir an die Luft, sie hat immer zwei Seiten, einerseits freuen wir uns über eine kühle Brise im Sommer, aber andererseits gibt es Wirbelstürme. Es gibt viele Men­schen, die ihr Dach über dem Kopf verloren haben, und die freiwilligen Helfer stehen tagelang im Einsatz, um ihnen zu helfen und die Umweltkatastrophen zu bewältigen.

Das Feuer: Ein Lagerfeuer ist etwas Angenehmes, auf der anderen Seite ist aber gleichsam das Bild von verheerenden Waldbränden, wie zum Beispiel in meiner Heimat Kärnten, im Bezirk Klagenfurt-Land, in Ferlach, schrecklich. Vor einigen Wochen waren dort Einsatzorganisationen zur Bekämpfung des verheerenden Wald­brandes vor Ort. Im steilen Gelände haben Feuerwehrleute gegen die Flammen gekämpft. Der Katstrophenzug hat hervorragend funktioniert, aber aus der Luft wurden die Löscharbeiten von Bundesheer- und Polizeihubschraubern unterstützt. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Einsatzorganisationen und den 140 Feuerwehrleuten, die bei diesem verheerenden Waldbrand im Bezirk Klagenfurt-Land im Einsatz gestan­den sind, sehr herzlich bedanken. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Das Element Erde: Durch die Erde wächst vieles, aber im Gegensatz dazu erleben wir auch schreckliche Erdbeben, Murenabgänge. Denken wir an die Wälder und Almen, die Dörfer und Städte, die zum Teil vernichtet wurden! Auch da waren wiederum Hunderte freiwillige Helfer im Einsatz.

Das Element Wasser: Auf der einen Seite denke ich an Kärnten, wo wir 1 270 Seen haben und der Wörthersee Trinkwasserqualität hat, auf der anderen Seite sind die schrecklichen Bilder von den Hochwasserkatastrophen, von den Lawinenkatastrophen, den tagelangen Regenfällen, die viele Bewohner aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben haben. Auch da waren wiederum Hunderte freiwillige Helfer im Einsatz.

Jeder von uns kennt freiwillige Helferinnen und Helfer und auch jeder von uns kennt das schrille Tönen der Alarmsirenen, wenn es wieder zu einem Einsatz geht. In Kärnten haben wir mehr als 20 000 freiwillige Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen. Das macht mich sehr stolz, und ich bin sehr dankbar für jeden Einzelnen. Es ist zum Großteil eure Freizeit, geschätzte Helferinnen und Helfer, die ihr für eure Ausbildungen hergebt. Es ist euer Leben, das ihr oft im Dienste des Nächsten riskiert. Für euer Engagement, für eure Zivilcourage, ohne zu zögern zu helfen, ein Vergelts Gott! (Beifall bei der FPÖ.)

Der heutige Antrag ist eine langjährige Forderung der Freiheitlichen, auch der Frei­heitlichen in Kärnten, und wird für die Arbeitnehmer und für die Arbeitgeber eine deutliche Verbesserung herbeiführen. Für die freiwilligen HelferInnen und Arbeitneh­merIn­nen wird es künftig für Einsätze, die im Rahmen der Mitgliedschaft zu einer Katastrophenhilfsorganisation, eines Rettungsdienstes oder einer freiwilligen Feuer­wehr im Zuge eines Großeinsatzes geleistet werden, einen Rechtsanspruch auf Ent­geltfortzahlung geben. Mit dieser Regelung wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter eben nicht mehr ihren Urlaub oder ihren Zeitausgleich dafür in Anspruch nehmen müs­sen.

Für den Arbeitgeber wird aber auch eine Sicherstellung geleistet, indem er 200 Euro pro im Einsatz befindlichen Dienstnehmer und Tag erhält. Das freut mich auch als Unternehmerin, dass da für beide Seiten eine Lösung gefunden werden konnte. Dieser Antrag der Freiheitlichen und Kollegen ist ein Antrag zur Stärkung des Ehrenamtes, zur Stärkung der Freiwilligkeit und soll für die Hunderttausenden engagierten Menschen in unserem Land ein starkes Zeichen der Dankbarkeit und der Anerkennung sein. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.43

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Noch zu Wort gemeldet: Abgeordneter Stöger. – Bitte.