19.32

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Ministerinnen! Jeder ist glücklich, wenn gesundes Blut in ausreichender Form durch seine Adern fließt. Das ist aber manchmal nicht der Fall. Das sehen wir daran, dass wir jährlich 350 000 Blutkonserven brauchen – das bedeutet, wie meine Kollegin schon angesprochen hat, alle 90 Sekunden eine Konserve.

Bei vielen lebensnotwendigen Operationen ist eben eine Blutkonserve erforderlich, und im Notfall kann die dann wirklich zum wichtigsten Medikament werden. Das Rote Kreuz führt Tausende mobile Blutspendeaktionen durch. Dafür möchte ich wirklich ein herz­liches Dankeschön sagen, denn dadurch kann eine lückenlose Versorgung mit Blut­kon­serven in Österreich garantiert werden. Ein Dankeschön aber vor allem den Blut­spenderinnen und Blutspendern für ihre freiwilligen und unentgeltlichen lebensretten­den Blutspenden, denn sie sind essenziell für die Allgemeinheit, für die flächen­decken­de Versorgung, sie sind einfach Lebensretter.

Wir haben es auch schon gehört: Es besteht die Gefahr, dass es zu Engpässen kommt. Vor allem das Österreichische Rote Kreuz weist uns schon des Öfteren darauf hin, dass die Blutkonserven knapp werden könnten.

Gerade in der Ostregion müssen manche Blutspendetermine abgesagt werden oder fallen aus, weil es zu wenig verfügbare Ärzte gibt. Dieser Zustand ist untragbar, denn es will niemand schuld sein und die Verantwortung tragen, wenn eine Transplantation nicht erfolgen kann, weil zu wenig Blutkonserven da sind.

Die Zulassung zur Blutspende erfolgt aufgrund eines standardisierten Fragebogens – ich hätte schon einen solchen mit (ein Schriftstück in die Höhe haltend) –, den man verwenden kann. Im mobilen Bereich soll diese Erhebung in Zukunft auch durch diplomiertes Gesundheitspersonal möglich sein. Wir sehen es an positiven Beispielen auch in anderen Ländern. In der Schweiz und in Finnland funktioniert es schon prob­lemlos. Wer befürchtet, dass es zu unlösbaren medizinischen Zwischenfällen kommt, dem möchte ich sagen, dass in den letzten 25 Jahren fünf Millionen Blutspender in den Blutspendezentralen Wien, Niederösterreich und Burgenland waren, bei denen es zu keinem einzigen lebensbedrohlichen Ereignis gekommen ist. Und wie gesagt: Im Ernstfall kann und soll auch immer ein Arzt hinzugezogen werden.

Daher wollen wir das im Sinne der Versorgungssicherheit in Österreich umsetzen, damit eben ausreichend Blutkonserven vorhanden sind, denn die beste gesund­heitliche Versorgung für unsere Bürger und Bürgerinnen – im Ernstfall und auch sonst immer – ist uns besonders wichtig. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Kucher.)

19.35