2/PET XXVI. GP

Eingebracht am 22.03.2018
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

Abgeordnete/r zum Nationalrat

 

An Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Mag. Wolfgang Sobotka

Parlament

1017 Wien, Österreich

Wien , am 13.03.2018

Sehr geehrter Herr Präsident!

In der Anlage überreiche ich/ überreichen wir Ihnen gem. §100 (1) GOG-NR die Petition betreffend

Die Bundesregierung wird aufgefordert, ehest möglich alle notwendigen Schritte einzuleiten, um die Möglichkeit, Integrationsklassen an Sonderschulen zu führen, in das Regelschulwesen zu überführen

Seitens der Einbringerlnnen wird das Vorliegen einer Bundeskompetenz in folgender Hinsicht angenommen:

Bundesgesetz vom 25. Juli 1962 über die Schulorganisation (Schulorganisationsgesetz).

Dieses Anliegen wurde bis zur Einbringung im Nationalrat von 31051 BürgerInnen unterstützt.

Mit der Bitte um geschäftsordnungsmäßige Behandlung dieser Petition verbleibe ich/verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen

 

 

Anlage

Hinweis: Ggf. vorgelegte Unterschriftenlisten werden nach dem Ende der parlamentarischen Behandlung datenschutzkonform vernichtet bzw. gelöscht, soweit diese nicht nach den Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes zu archivieren sind.


INFORMATION: Inklusive Klassen an Sonderschulen

Seit mehr als 25 Jahren werden VS-Inklusionsklassen an Sonderschulen an 11 Standorten in Oberösterreich geführt. In diesen VS-Klassen werden Schüler mit und ohne Beeinträchtigung von einer Volksschul- und einer Sonderschullehrerin gemeinsam unterrichtet.

Kinder mit erhöhtem Förderbedarf (= Schüler mit schwersten Beeinträchtigungen) werden in Kleingruppen (ca. 6 Schüler/Klasse) gefördert.

Für alle Schüler dieser Schulen stehen eine Vielzahl an Funktionsräumen (Sinnesraum, Matschraum, Psychomotorikraum,...) und ein umfangreiches therapeutisches Angebot (Physiotherapie, Hundetherapie, Hippotherapie ...) zur Verfügung. Die Schulen verfügen über eine Ausstattung, die für die Beschulung von Kindern mit (schwersten) Beeinträchtigungen unbedingt notwendig, aber auch in dieser Form an den jeweiligen Schulstandorten einzigartig sind.

Das gemeinsame Miteinander von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung wird einerseits in den VS-Inklusionsklassen und andererseits Klassen übergreifend bei regelmäßigen gemeinsamen Aktivitäten und integrativen Projekten (Zirkus macht Schule, Theater und Musical für alle, Lesefeste, ...) intensiv gelebt.

Die Schulen verfolgen das Konzept der „Sanften Inklusion". Dies bedeutet, dass schwerstbehinderte Kinder gemeinsam mit den Schülern der VS-Klasse unterrichtet werden. Dabei richtet sich das zeitliche Ausmaß der inklusiven Beschulung an den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Kinder. Die Kinder mit Beeinträchtigung haben aber zusätzlich stets die Möglichkeit, Ruhe- und Entspannungsphasen in der Kleingruppe und in den Funktionsräumen zu erleben.

Ab dem Schuljahr 2018/2019 darf laut Mitteilung des LSR (01.02.2018) „keine erste Schulstufe mehr im Rahmen des Schulversuchs beantragt werden".

Als Grund für das Auslaufen des Schulversuchs wird (mündlich) angegeben, dass die Anzahl der Klassen an denen Schulversuche an öffentlichen Schulen in einem Bundesland durchgeführt werden dürfen, 5 % bei weitem überschritten hat (vgl. § 7 SchOG Schulversuche, Abs. 8).

Alle politischen Parteien des oberösterreichischen Landtages unterstützen die Weiterführung der Volksschulklassen an den 11 betroffenen Schulstandorten. Es wurde eine einstimmige Resolution zur Überführung des Schulversuches ins Regelschulsystem verabschiedet. In fast allen betroffenen Gemeinden wurden Resolutionen verabschiedet und Dringlichkeitsanträge gestellt, die eben dieses Ziel verfolgen.

Die Beendigung des Schulversuchs betrifft in Oberösterreich 11 Schulversuchsstandorte.

Die Aufregung und Empörung bei den betroffenen Eltern ist riesengroß. Viele Elternvereine der Sonderschulen haben dazu Petitionen für den Erhalt der inklusiven Klassen gestartet und uns mittlerweile zusammengeschlossen.


Der Landesschulrat möchte den Sonderschulstandorten ermöglichen, ab dem Schuljahr 2018/19 dislozierte Klassen zu führen. Diese dislozierten Volksschulklassen sind „in organisatorischen, dienst- und schulrechtlichen Belangen Klassen der kooperierenden Volksschule" (LSR). Die Führung einer dislozierten Klasse stellt allerdings eine große Herausforderung im Sinne einer gesetzeskonformen Umsetzung dar. Die Dauer ist sogar bei einigen Standorten auf 1 Jahr begrenzt, bei anderen gilt sie nur für 1 Klasse bis zu deren Abgang aus der VS-Stufe.

Alle Schulversuchsstandorte in Oberösterreich sind bestrebt, dass der sehr erfolgreiche Schulversuch Inklusive Klassen an Kompetenzzentren" ins Regelschulsystem übernommen wird. Es ist für alle betroffenen Schulen nicht nachvollziehbar, dass ein sehr erfolgreicher Schulversuch, der regelmäßig einer kritischen Evaluation unterzogen wurde, ohne Einbeziehung der betroffenen Schulen und Eltern eingestellt wird.




 

Wir wollen eine dauerhafte Lösung für die Weiterführung des Schulversuchs "Inklusive Klassen an Kompetenzzentren" am Integrativen Schulzentrum Wels (ISZ). Dieser Schulversuch läuft seit 20 Jahren höchst erfolgreich.

Das gemeinsame Miteinander von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung wird an dieser Schule täglich überaus vorbildlich gelebt. Ab dem Schuljahr 2018/19 darf keine neue 1 Volksschulklasse im Rahmen des Schulversuchs beantragt werden.

Begründung:

Diese Klassen als dislozierte Klassen an einer kooperierenden Welser Volksschule zu führen, ist nicht möglich, da der hohe Qualitätsstandard der Schule bei dieser Form nicht haltbar ist. Personell und organisatorisch ist eine Führung dieser Klassen einer anderen Schule somit nicht durchführbar!



 

Petition an die österreichische Bundesregierung Erhalt der Integrationsklassen an der A. Stifter Schule in Ried im Innkreis

Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine rechtliche Grundlage zu schaffen, die es ermöglicht, weiterhin Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam mit nicht behinderten Kindern an Sonderschulen zu unterrichten. Somit soll der Weiterbestand von Integrationsklassen an Sonderschulen abgesichert werden.

Begründung:

Seit 25 Jahren besuchen Volksschülerinnen und Volksschüler den Sonderschulstandort A Stifter Schule Ried im Innkreis im Schulversuch. Die Umsetzung einer Weisung des Bildungsministeriums, nur noch 5% aller Sonderschulklassen integrativ zu führen, würde das Aus für die Integrationsklassen an der A Stifter Schule bedeuten.

An der A.Stifter Schule wird seit vielen Jahren hervorragende Arbeit in den Integrationsklassen geleistet, die von Schüler/innen und Eltern gerne angenommen und geschätzt wird.

Durch das an der Schule gelebte pädagogische Konzept ist es möglich, dass alle Kinder von dieser Art des gemeinsamen Unterrichts profitieren. Die Integrationsklassen sind der gelungene Versuch, selbst Kindern mit hohem Unterstützungsbedarf einen inklusive Schulalltag zu ermöglichen.


 

An der Johann-Eisterer-Landesschule gibt es seit 19 Jahren sehr erfolgreich Integrationsklassen. Diese Klassen wurden als Schulversuch geführt und nun droht das AUS. Ab dem September 2018-19 darf keine neue 1. Klasse mehr beantragt werden, die noch verbleibenden Klassen sollen jährlich auslaufen. Diese Klassen sind für das gesamte pädagogische Klima an der Schule ein großer Gewinn und sollen unbedingt weitergeführt werden!!!!

Begründung:

Wir wollen eine dauerhafte Lösung für die Weiterführung des Schulversuchs an der Johann- Eisterer Landesschule. Dieser Schulversuch läuft seit 19 Jahren höchst erfolgreich.

Das gemeinsame Miteinander von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung wird an dieser Schule täglich überaus vorbildlich gelebt. Ab dem Schuljahr 2018/19 darf keine neue 1 Volksschulklasse

im Rahmen des Schulversuchs beantragt werden.

 

 


 


 

Wir fordern eine dauerhafte Lösung für die Integrativklassen der Martin-Boos-Landesschule. Der Schulversuch läuft seit nunmehr 21 Jahren mit riesen Erfolg.

Bildung für wirklich alle Menschen und für ein Miteinander aller noch so unterschiedlichen Menschen, ohne Aufgabe ihrer Identität wird an dieser Schule vorbildlich gelebt.

Ab dem Schuljahr 2018/19 darf keine neue 1. Volksschulklasse im Rahmen des Schulversuchs beantragt werden.

Begründung:

Kinder sollen individuell und wertschätzend gefördert werden.

Diese Art von Schule zeigt das fundierte Ausbildung, Inklusion, Verantwortungsbewusstsein und Sozialkompetenz miteinander kombinierbar sind. Ein AUS des Schulversuchs wäre ein enormer Rückschritt für unsere Gesellschaft.

Durch den vorbildlichen Einsatz des Lehrer-Teams an der Schule werden beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Kinder in einer Form gefördert die beispiellos ist.


 

Nach jahrelanger erfolgreicher Führung unserer Volksschul-Integrationsklassen, soll der Schulversuch ""Inklusive VS-Klassen an Sonderschulen" nicht mehr genehmigt werden.

Ab dem nächsten Schuljahr droht das aus für dieses Projekt, das sogar mit einem österreichweiten Integrationspreis der Lebenshilfe (übergeben durch das Bildungsministerium)ausgezeichnet wurde.

Der Andrang und die Nachfrage zu dieser Schulform ist so enorm, dass wir jedes Jahr kaum die Hälfte der Kinder aufnehmen können, die auf diese Art an unserer Schule unterrichtet werden wollen.

Nach so vielen Jahren fordern wir eine Übernahme des Schulversuches in das Regelschulwesen, denn das ist nach unserer Meinung der Sinn eines erfolgreichen Schulversuches, dass er zur Regel werden soll.

Die Idee dislozierter Klassen (also Klassen die in unserer Schule weitergeführt werden, aber von einer anderen VS aus verwaltet werden) halten wir für einen sinnlosen administrativen Mehraufwand.

Begründung:

Wir bitten um Ihre Hilfe, um das zuständige Ministerium davon zu überzeugen, dass dieses höchst erfolgreiche System erhalten bleibt und auch weitere Generationen von Schülern unserer Schule gelebte Integration erleben können und dadurch voneinander und miteinander lernen.


 

Die Martin Buber Landesschule ist eine Integrations- und Sonderschule des Landes Oberösterreichs in der Gemeinde Alkoven. Der Unterricht findet in Sonder- und sozialintegrierten Klassen statt, mit dem Ziel der individuellen Förderung ALLER Schüler.

Nun läuft der Schulversuch der inklusiven Klassen an Sonderschulen in OÖ nach beinahe 20 Jahren aus, dies betrifft leider auch die Martin Buber Landesschule.

Wir fordern daher die Übernahme des Schulversuchs der Inklusiven Klassen an Sonderschulen in das REGELSCHULSYSTEM und somit die Weiterführung der Klassen an der Martin Buber Schule und deren Leitung.

Iss-hartheim.ac.at/ www.tips.at/news/peuerbach/land-leute/416986-integrationsklassen-droht- das-aus-eltern-wehren-sich

Begründung:

Das Vorhandensein oder das Fehlen von Integrationsklassen an Sonderschulen hat gravierende Auswirkungen auf die Schulqualität für alle Schüler, Eltern und Lehrer.

Dieser Schulversuch wurde fast 20 Jahre sehr erfolgreich geführt, praktiziert, integriert und umgesetzt, bitte unterstützt unsere Martin Buber Landesschule mit euer Unterschrift.


 

Mit Schreiben vom 1.2.2018 wurden insgesamt 10 Sonderschulen in OÖ vom Landesschulrat informiert, dass ab kommendem Schuljahr 2018/19 die bisherigen Integrationsklassen als Schulversuch nicht mehr weitergeführt werden.

Seit mehr als 25 Jahren besteht an Sonderschulen der sehr erfolgreiche Schulversuch, Inklusionsklassen gemeinsam für beeinträchtigte und nicht beeinträchtige Kinder zu führen.

Wir fordern eine neue, abgesicherte Regelung im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten (für unsere Schule im Besonderen sowie die Sonderschulstandorte im Allgemeinen), um weiterhin Inklusion und Integration an diesen Kompetenzzentren leben zu können.

Begründung:

Die sogenannte "umgekehrte Inklusion/lntegration" an Sonderschulstandorten ermöglicht behinderten Kindern bzw. Kindern mit besonderem Förderbedarf den Schulbesuch in einem Rahmen, der einer gewohnten Umgebung enspricht und nicht zum Ausschluss aus dem "normalen" Leben führt.

Beide Seiten profitieren davon sehr stark: nicht behinderte Kinder lernen mit Vielfalt und Anderssein umzugehen, es als völlig normal zu betrachten, dass Menschsein viele Ausprägungen hat. Beeinträchtigte Kinder können von den Fähigkeiten und der Unterstützung der Stützkräfte sowie der Mitschüler/innen stark in ihrer Entwicklung profitieren.

Integrationsklassen tragen zu einer solidarischen, aufgeschlossenen Gemeinschaft bei, in der jede/r in seinen/ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten am Weg ins Erwachsenenleben optimal begleitet und unterstützt wird.


 

Unser Ziel ist es, eine dauerhafte Lösung für die Weiterführung des Schulversuches "Inklusive Klassen an Sonderschulen” an der Steyrdorfschule AS01 zu erreichen!

In die Steyrdorfschule zu gehen, bedeutet einer Gemeinschaft aus Kindern mit und ohne Beeinträchtigung anzugehören, an der sich Lehrer und Eltern engagiert beteiligen. Gleichzeitig erhalten die Kinder eine ausgezeichnete Schulbildung durch ganzheitliches Lernen! Dennoch darf im Jahr 2018/19 keine erste Volksschulklasse am Standort Steyrdorfschule geführt werden.

Begründung:

Die I-Klassen der Steyrdorfschule an einer kooperierenden Steyrer Volksschule zu führen, ist mit den derzeitig zur Verfügung stehenden gesetzlichen Regelungen kaum möglich, die hohe Qualität des Schulversuchmodells ist somit nicht haltbar.


 

Wir wollen eine dauerhafte Lösung für die Weiterführung des Schulversuchs "Inklusive Klassen" am Integrativen Schulzentrum Traun (ISZ). Dieser Schulversuch läuft seit 20 Jahren höchst erfolgreich. Seit 3 Jahren gibt es nun schon keine ersten Klassen mehr und der Schulversuch wird auslaufen. Besonders bedauerlich ist der Umstand, dass die Schule vor wenigen Jahren um rund 500.000 EUR modernisiert und umgebaut wurde, um den Schülern ein entsprechendes Umfeld zu bieten.

Diese Investition in die Zukunft unserer Kinder führt sich nun selbst ad absurdum. Das gemeinsame Miteinander von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung wird an dieser Schule täglich überaus vorbildlich gelebt und das ISZ Traun schrieb in den vergangenen Jahren eine positive Erfolgsgeschichte.

Begründung:

Ein wesentlicher Teil des Schulkonzepts ist es, den Kindern mit oftmals schweren Behinderungen und teils erhöhtem Pflegeaufwand eine gewohnte Umgebung zu bieten und diese gemeinsam mit Kindern ohne Beeinträchtigungen zu unterrichten. Hier findet bereits erfolgreich eine Inklusion statt.


 

Mit Schreiben des Landesschulrates vom Donnerstag, 1. Februar wurde der Nikolaus Lenau Schule Gmunden und 9 weiteren Schulen in OÖ mitgeteilt, dass der Schulversuch „Inklusive Klassen an Kompetenzzentren/ Sonderschulen“ eingestellt wird und in Folge für das Schuljahr 2018/2019 kein Antrag zur Führung des Schulversuchs genehmigt werden kann.

Die Unterzeichnenden fordern die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen, die es ermöglichen an Standorten von Kompetenzzentren/ Sonderschulen inklusive Klassen für Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler zu führen.

Begründung:

Seit 26 Jahren besuchen Volksschülerinnen und Volksschüler den Sonderschulstandort Gmunden im Schulversuch. Ein wesentlicher Teil des Konzepts ist es, den Kindern mit oftmals schweren Behinderungen und teils erhöhtem Pflegeaufwand eine gewohnte Umgebung zu bieten und diese gemeinsam mit Kindern ohne Beeinträchtigungen zu unterrichten.