3/PET XXVI. GP

Eingebracht am 09.05.2018
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

 

Abgeordnete/r zum Nationalrat

An Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Mag. Wolfgang Sobotka

Parlament

1017 Wien, Österreich

 

Wien, am 9. Mai 2018

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

In der Anlage überreiche ich/ übereichen wir Ihnen gem. § 100 (1) GOG-NR die Petition betreffend Lückenschluss des Lärmschutzes im Bereich der Autobahn sowie im Bereich der Bahngleise im Tiroler Wipptal.

Seitens der EinbringerInnen wird das Vorliegen einer Bundeskompetenz in folgender Hinsicht angenommen: Weil Anlagen zum Schutz vor Beeinträchtigung, insbesondere durch Lärmentwicklung, im Bereich des Bundes liegt. Ebenso wird angenommen, dass die Beeinträchtigung durch fahrende Züge in Bundeskompetenz liegt.

 

Dieses Anliegen wurde bis zur Einbringung im Nationalrat von ______ BürgerInnen unterstützt.

 

Mit der Bitte um geschäftsordnungsmäßige Behandlung dieser Petition verbleibe ich/verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen

Anlage

 

 

Hinweis: Ggf. vorgelegte Unterschriftenlisten werden nach dem Ende der parlamentarischen Behandlung datenschutzkonform vernichtet bzw. gelöscht, soweit diese nicht nach den Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes zu archivieren sind.


Petition zum Lückenschluss des Lärmschutzes im Bereich der Autobahn sowie im Bereich der Bahngleise im Tiroler Wipptal

Von Innsbruck kommend führt die A13 in Richtung Brenner, welche als Haupttransitroute durch Tirol genutzt wird. Einem Artikel „Der Presse" vom 9.1.2018 folgend, nahm der Schwerverkehr auf der Straße am Brenner im Jahre 2017 um 8 % im Vergleich zum Vorjahr zu. Dies entspricht einer überwältigenden Gesamtanzahl von über 2,25 Millionen LKW, welche jährlich über den Brenner donnern. Durch diese immense Zunahme an Lärmbelästigung leidet hier vor allem die Lebensqualität in den Gemeinden Pfons, Matrei, Mühlbachl und Navis sehr. Die Tendenz ist weiterhin stark steigend und in Anbetracht einer weiteren solchen prozentuellen Zunahme würden die Belastungen für die Bewohner unzumutbar werden.

In Richtung Brenner, sowie in Richtung Innsbruck existiert bereits ein bestehender Lärmschutz.

Dieser ist jedoch im Bereich von Kilometer 16,4 bis Kilometer 17,9 lückenhaft, was zu erheblichen Lärmbelastungen in den genannten Gemeinden, vor allem in großen Bereichen der Gemeinde Pfons, führt.

Somit lässt sich die IST-Situation wie folgt zusammenfassen:

Ø Jährliche Anzahl an LKW's, die den Brenner passieren: 2,25 Mio. (Zunahme von 8 % im Jahr 2017)

Ø Lückenhafte Lärmschutzwände im Bereich km 16,4 bis km 17,9 der A13 in Richtung Brenner

Ø 220 Züge die pro Tag durch die genannten Gemeinden fahren

Ø Kein durchgehender Lärmschutz an der Bahnstrecke Steinach in Richtung Matrei

Ø Enorm hohe Lärmemissionen durch Zug- und Schwerverkehr

Ø Ermittelte Schallbelastung durch DLU von 49,5 dB(A) (Grenzwert: 50 dB(A))

Ø Keine Berücksichtigung in der DLU der besonderen Schallverlagerung bei Hanglagen wie im Wipptal vorhanden (siehe Grafik)

Ø Signifikante Verschlechterung der Lebensqualität für die Bürger im Tiroler Wipptal


 

Außerdem führt von Steinach in Richtung Matrei kommend eine Bahnstrecke, welche von Personen- und Güterzügen stark befahren wird. Auch hier besteht bereits ein Lärmschutz, welcher allerdings einige Hundert Meter vor der Ortseinfahrt Matrei aufhört. Somit besteht auch hier eine Lücke, welche starke Lärmemissionen im Gemeindegebiet Lehmbühel (Navis), zur Folge hat.

Es konnte beobachtet werden, dass es in den letzten Jahren eine massive Zunahme an Schwer- sowie an Zugverkehr gab. Täglich sind es rund 220 Züge, welche durch das Wipptal fahren. Es ist natürlich sehr zu begrüßen, minimale Tendenzen einer Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene zu erkennen. Dennoch darf auch hier der zusätzlich von Zügen verursachte Lärm zu keiner Verschlechterung der Lebensqualität der Bewohner des Wipptales führen.

Im Jahre 2014 hat die ASFINAG detaillierte Lärmuntersuchungen (DLU) im besagten Bereich der Autobahn erstellen lassen, welche erkennen ließen, dass sehr hohe Lärmemissionen vorliegen. Es wurden Schallbelastungen von 49,5 dB(A) festgestellt (Grenzwert: 50 dB(A)). Allerdings berücksichtigte diese Untersuchung nicht die besonderen Schallverlagerungen bei Hanglagen, wie man sie auch im Wipptal vorfindet. In der obigen Grafik sind diese Besonderheiten veranschaulicht.

Die Gemeinde Pfons und die 11 übrigen Gemeinden des Wipptals fordern daher:

Ø Vollständiger Lückenschluss der bereits bestehenden Lärmschutzwände im Bereich km 16,4 bis km 17,9

Ø Verlängerung der Lärmschutzwände bis zum Ende der Mützner Brücke

Ø Verlängerung der Lärmschutzwand im oben genannten Bereich der Bahnstrecke von Steinach nach Matrei

Ø  Eine Verringerung der hohen Lärmemissionen

Ø  Die Sicherung der Lebensqualität für die Bewohner des Tiroler Wipptals

Um die Brisanz dieser Thematik zu verdeutlichen, ist nachstehend der Beschluss der 12 Mitgliedsgemeinden des Planungsverbandes des Tiroler Wipptals, welcher diese Thematik betrifft, angehängt.




 

An den Bürgermeister
der Gemeinde Pfons
Waldfrieden 23
6143 Pfons

Betreff; Unterstützung hinsichtlich Petition der Gemeinde Pfons

Sehr geehrter Herr Kollege, lieber Alexander!

Wie bereits in den Sitzungen des Planungsverbandes Wipptal am 09.03.2018 und 06.04.2018 erörtert, bestätige ich gerne nochmals schriftlich, dass die übrigen 11 Mitglieds-gemeinden des Planungsverbandes Wipptal die Petition deines Gemeinderates hinsichtlich der notwendigen Maßnahmen zur Verringerung der hohen Lärmemissionen und der damit einhergehenden Sicherung der Lebensqualität für die Bewohner des Wipptals unterstützen.

Die Verbandsversammlung ist einhellig der Meinung, dass die in der Petition angeführten geforderten Maßnahmen

        vollständiger Lückenschluss der bereits bestehenden Lärmschutzwände im Bereich km 16,4 bis km 17,9

        Verlängerung der Lärmschutzwände bis zum Ende der Mützner Brücke

        Verlängerung der Lärmschutzwand im oben genannten Bereich der Bahnstrecke von Steinach nach Matrei

         

dringend umzusetzen sind.

Mit besten Grüßen

Für den Planungsverband Wipptal

Obmann Bürgermeister Alfons Rastner