71/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 13.11.2019
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Teilnahme an EU-Zeitverwendungsstudie

 

In vielen Staaten Europas, so auch in Österreich, gibt es nicht nur einen Gender Pay- sondern auch einen Gender Care Gap. Das bedeutet, dass Frauen nach wie vor einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit übernehmen. Beide Indikatoren - wie im Übrigen auch die hohe Teilzeitquote - weisen darauf hin, dass es in Österreich eine massive Ungleichverteilung zwischen Männern und Frauen gibt, was unbezahlte und bezahlte Arbeit angeht. Die Folgen sind bekannt: Frauen sind häufiger armutsgefährdet als Männer, ihre Erwerbsbiographien sind oft unterbrochen, das Lebenseinkommen und die Pensionen geringer. 

Echte Geschlechtergerechtigkeit ist nur möglich, wenn Männer und Frauen gleichermaßen am Arbeitsmarkt partizipieren. Dafür ist es notwendig, Maßnahmen zu schaffen, die sowohl Männer dazu animieren, sich stärker in Sachen Betreuungs- und Sorgearbeit einzubringen, als es auch Frauen ermöglichen, in höherem Ausmaß am Erwerbsleben teilzunehmen. 

Die letzte Erhebung, die belegt, womit Frauen und Männer eigentlich ihre Zeit verbringen, stammt in Österreich aus dem Jahr 2008/2009 und ist damit zehn Jahre alt. Im Sinne evidenzbasierter Politik ist es also dringend notwendig, neue Daten zu generieren, anhand derer gleichstellungspolitische Policies auch auf ihre Wirkung überprüft werden können. 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG



Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend wird aufgefordert, darauf hinzuwirken, dass schnellstmöglich eine neue Zeitverwendungsstudie in Auftrag gegeben wird." 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gleichbehandlungsausschuss vorgeschlagen.