145/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 11.12.2019
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Eva Maria Holzleitner, BSc, Mag.a Dr.in Sonja Hammerschmid, Genossinnen und Genossen

betreffend Klima-, Natur-und Umweltschutz stärker im Schulunterricht verankern

Die aktuelle Bewegung „Fridays for Future“ - initiiert von Greta Thunberg - ist weltweit in aller Munde. Sie zeigt auf, wie kritisch es um unser Klima und unsere Umwelt steht. Nicht nur in Österreich und Europa besteht Handlungsbedarf, sondern eine globale Krise hat sich manifestiert. Daher müssen wir dringend gegensteuern. Es braucht sofort Maßnahmen an verschiedenen Stellen, die über die Klimakrise und Schritte informieren, wie man diese eindämmen und stoppen kann.

„Fridays for Future“ Wien fordert, unter anderem, „Klimabildung an Schulen“.Hierbei geht es vor allem um:

-  Verankerung von Klimabildung und Klimaschutz-Kompetenz in den Lehrplänen aller Schultypen:

Das Unterrichtsprinzip „Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung“ soll explizit um „Klimabildung“ erweitert werden, als übergreifendes Thema im Allgemeinen Bildungs­ziel festgelegt und das Bewußtsein für Klimaschutz Eingang in alle Fächer finden. Die Vermittlung von Wissen über die Klimakrise, Klimagerechtigkeit, Umweltschutz und das Prinzip der Nachhaltigkeit verlangt oberste Priorität. Jedes Schulfach kann und soll dazu einen wertvollen Beitrag leisten, den Schülerinnen und Schülern Lösungswege aufzuzeigen.

-   Schulen als Praxisbeispiele für Nachhaltigkeit:

Die Bildungsinstitutionen sollen nicht nur theoretisch Klimaschutz lehren, sondern auch in der Praxis umsetzen. Der Vermittlung von Wissen müssen Handlungen folgen. Ein klimafreundlicher Umgang mit Ressourcen, die Gestaltung von Reisen und Buffets an den Schulstandorten sollen zu Vorzeigebeispielen werden, wie im Alltag klimafreundlicher gelebt werden kann. Hier gibt es bereits das ÖKOLOG-Gütesiegel. Dies ist ein Programm zur Umweltbildung an Schulen und Pädagogischen Hochschulen. Ein erster sinnvoller Schritt in die richtige Richtung, der weiter forciert und ausgebaut werden muss.

-  Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen in Klimathemen:

Um eine gute Klimabildung zu gewährleisten, müssen qualitative Fortbildungs­möglichkeiten für Lehrpersonen geschaffen werden, damit sie die Themen Klimakrise, Klimagerechtigkeit, Umweltschutz und das Prinzip der Nachhaltigkeit fachlich qualifiziert und schüleradäquat vermitteln können. Sowohl zukünftige als auch bereits tätige Lehrkräfte müssen entsprechend geschult und hierfür finanzielle Mittel bereitgestellt werden .[1]

Auch Italien hat den Aufruf der Zivilgesellschaft wahrgenommen und Klimabildung in Schulen verankert. Uns muss bewusst sein, dass Klimaschutz nicht auf die nächsten Generationen abgewälzt werden darf, sondern es bereits heute Taten benötigt.

Wir müssen die engagierten, jungen Menschen und ihre Forderungen ernst nehmen. Ansonsten schaffen wir Verdruss und Frust bezüglich ihrer politischen Teilhabe. Werden wir endlich aktiv und nehmen wir die Klimakrise und ihre Folgen ernst. Schaffen wir Bewusstseinsbildung und nachhaltige Maßnahmen, um unsere Umwelt, unser Klima und unseren Planeten zu retten - denn wir haben keine zweite Chance.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung, wird aufgefordert, die aktuell gültigen Lehrpläne auf „Klimabildung“ zu prüfen und eventuelle Lücken zu schließen. Klima-, Natur und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit sollte stärker als Grundbestandteil der Allgemein- und Bewusstseinsbildung in den Lehrplänen verankert und implementiert werden.“

Zuweisungsvorschlag: Unterrichtsausschuss



[1] Quelle: https://www.fridaysforfuture.at/uploads/Forderungen_Weltweiter_Klimastreik_15.3.pdf (dl: 13.5.2019)