375/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 27.02.2020
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Entschließungsantrag

ANTRAG

 

der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Genossinnen und Genossen

 

betreffend Beauftragung einer Zeitverwendungsstudie

 

Ein Großteil gesellschaftlich unentbehrlicher Arbeiten wie Hausarbeit, die Versorgung von Kindern, alten oder kranken Menschen, etc. wird von Frauen unentgeltlich geleistet. Eine der wenigen wissenschaftlichen Quellen über diese Arbeiten sind so genannte „Zeitverwendungsstudien“. Sie liefern unter anderem Informationen über die Verteilung und Entwicklung von Arbeit und stellen die Grundlage jener Berechnungen dar, mit denen das Ausmaß und die Bedeutung unbezahlter Versorgungsarbeit für die Volkswirtschaft sichtbar gemacht werden kann. Sie machen deutlich, wofür Menschen ihre Lebenszeit tatsächlich verwenden. Derzeit vorliegende Daten zur Erwerbsarbeit liefern mit Sicherheit nicht das nötige Gesamtbild, denn dafür sind Daten und Fakten zu den Themen Haushaltsführung, Pflege, Betreuung, Freiwilligenarbeit, Mobilitätsverhalten und Mediennutzung ebenfalls höchst relevant.

Die letzte Zeitverwendungsstudie für Österreich wurde im Zeitraum 2008/2009 durchgeführt. Wissenschaftliche Standards empfehlen die Durchführung von Zeitverwendungsstudien alle zehn Jahre. In der EU wird in den Jahren 2020 bis 2022 eine neue „Welle“ von solchen Studien durchgeführt, weshalb im Sinne internationaler Vergleichbarkeit eine neue Erhebung in Österreich ebenfalls in diesem Zeitraum stattfinden sollte.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

 

Antrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung werden ersucht, ehestmöglich die Durchführung einer neuen Zeitverwendungsstudie in Österreich in Gleichklang mit den EU-weiten Erhebungen zu beauftragen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Ausschuss für Arbeit und Soziales