669/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 17.06.2020
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

der Abgeordneten Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Impfen in der Apotheke

 

Niedrige Grippe-Durchimpfungsrate

Die Grippe-Durchimpfungsrate wird vom Gesundheitsministerium nicht erhoben, wie der Gesundheitsminister mitten in der Corona-Pandemie in Anfragebeantwortung 820/AB XXVII. GP im April beantwortet hat (1). Laut Expertenschätzungen liegt die Durchimpfungsrate in etwa bei 10% (2), was äußerst niedrig ist. Dieser Umstand ist genau dann problematisch, wenn mehrere Krankheitswellen aufeinander prallen, wie dies beispielsweise im Frühjahr 2020 geschah - Grippewelle und Corona. Insofern ist es natürlich sinnvoll, dass "große" Krankheiten wie die Grippe, für die Impfstoffe existieren, vorab präventiv durch eine möglichst hohe Durchimpfungsrate abgemildert werden.

One-Stop-Shop beim Impfen (in der Apotheke)

Dass mehrere Stationen im Impfprozess dem Ziel einer höheren Durchimpfungsrate entgegenstehen, haben nun auch die Gesundheitslandesräte erkannt und ein Impfen in der Apotheke vorgeschlagen (3). Entsprechend dem Vorschlag der Gesundheitslandesräte müssen nun schleunigst die gesetzlichen Grundlagen für ein Impfen in der Apotheke geschaffen werden. Allein die Zeitersparnis, die gerade berufstätige Eltern für sich und ihre Kinder dadurch haben werden, spricht für ein rasches Vorgehen. Davon abgesehen, ist das Impfen in der Apotheke international gesehen nichts Neues, wie etwa unser Nachbarland Schweiz belegt (4).

 

(1) https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/AB/AB_00820/index.shtml

(2) https://wien.orf.at/stories/3032045/

(3) https://www.diepresse.com/5822982/impfen-bald-auch-in-apotheken-moglich

(4) https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/04/24/in-diesen-laendern-duerfen-apotheker-impfen

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG




Der Nationalrat wolle beschließen:

"Der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wird aufgefordert, dem Nationalrat schnellstmöglich eine Regierungsvorlage vorzulegen, die das Impfen von Standardimpfungen, wie z.B. FSME oder Influenza, durch geschulte Apotheker_innen in der Apotheke ermöglicht."


In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss vorgeschlagen.