830/A(E) XXVII. GP

Eingebracht am 14.09.2020
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Entschliessungsantrag

 

der Abgeordneten Petra Vorderwinkler,
Genossinnen und Genossen

 

betreffend Situation der Tourismusbranche in der kommenden Herbst- und Wintersaison

 

Die österreichischen Tourismusbetriebe sind durch die Corona-bedingten Rahmenbedingungen außerordentlich in Mitleidenschaft gezogen worden. In den beiden Sommermonaten, Juli und August, konnte nur in den Seengebieten eine gewisse Entspannung für die Tourismusbranche erreicht werden. Der Städtetourismus beklagt noch immer extreme Einbrüche bei den Buchungen und sieht besorgt in die Herbst- und Wintersaison.

Martin Stanits, Sprecher der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), erklärte: „In den Städten fallen die Fluggäste weg – die Stadthotellerie, das absolute Boom-Segment der letzten Jahre, erlebt jetzt einen Sturz ins Bodenlose.“[1] Susanne Kraus-Winkler, WKÖ-Obfrau des Fachverbands Hotellerie, unterstreicht: „Hotels wie das Sacher in Wien leben normalerweise zu 80 Prozent von Touristen aus dem Ausland, von dem sehr zahlungskräftigen arabischen und amerikanischen Publikum.“ Und weiter: „Die fallen alle weg – im Grunde steht nur ein Teil des europäische Marktes zur Verfügung.“[2]

Für die gesamte Branche bedeutet der Corona-Einbruch eine enorme Belastung, die sich auch darin äußert, dass hier die Arbeitslosigkeit besonders hoch ist. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer lag bei den Tourismusbetrieben „Ende Juli 73,8 Prozent über dem Vorjahreswert bei rund 55.400 Betroffenen. Ende Juni waren es noch 73.000.“[3] Hier zeigt sich zwar eine leichte Verbesserung der Lage, allerdings muss angemerkt werden, dass gerade in der Tourismusbranche mit einem „heissen Herbst“ gerechnet werden muss. Es ist davon auszugehen, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Betrieben diese Herausforderungen nicht mehr schultern werden können und aufgeben müssen.

Von der Bundesregierung ist daher eine konsequente und klare Hilfestellung einzufordern. Aber gerade dies ist nicht zu erkennen.

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

 

Entschliessungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat zeitnah klare, unbürokratische, durchführbare, und verfassungskonforme Entwürfe für gesetzliche Regelungen für die Tourismus- und Gastgewerbebetriebe zur Behandlung und Beschlussfassung vorzulegen, um die Weiterführung der Betriebe nicht weiter zu gefährden.“

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Tourismusausschuss



[1] Kurier, 17.07.2020.

[2] Ibid.

[3] Trend, 04.04.2020.