122/E XXVII. GP

 

Entschließung

des Nationalrates vom 11. Dezember 2020

betreffend #comebackstronger – Maßnahmenprogramm für den Österreichischen Sport nach der COVID-19-Krise

Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, wird ersucht, ein umfassendes Maßnahmenpaket für den Österreichischen Sport nach der COVID-19-Krise zu schnüren, um folgende Zielsetzungen zu erreichen:

-       Förderung regelmäßiger Sportausübung möglichst vieler Menschen in Österreich im Sinne der Gesundheitsprävention

-       Erhalt der Sportvereine, ihrer Ehrenamtlichen, ihrer Trainer/innen, ihrer Sportler/innen und Rückholaktion verlorengegangener Mitglieder sowie nachhaltige Stärkung des Ehrenamtes

-       Verhinderung des Verlustes einer ganzen Generation an Leistungssportler/innen und Sportbegeisterten

Dieses Programm unter dem Titel „#comebackstronger“ sollte folgende Maßnahmen umfassen:

-       Verlängerung des bestehenden NPO-Fonds oder Einrichtung eines Nachfolge-Fonds/Programms bis Einschränkungen im Sport nicht mehr notwendig sind;

-       Rasche Umsetzung gemeinsamer Überlegungen mit Ländern, Gemeinden und Verbänden, um bestmögliche Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement zu gewährleisten. Bedachtnahme auf Aus- und Fortbildungen und Ehrungen (z.B. Einführung eines österreichweiten Preises für besonderes ehrenamtliches Engagement im Sportbereich);

-       Prüfung von Steuer- bzw. Abgaben- oder anderen finanziellen Anreizen für aktive Betätigung in Sportvereinen, um Aktive, Übungsleiter/innen, Trainer/innen und Funktionär/innen zurückzuholen, sowie Verlängerung der coronabedingten Regelung der pauschalen Reiseaufwandsentschädigung (PRAE);

-       Erarbeitung bzw. Stärkung von geeigneten Maßnahmen für den Nachwuchswettkampf- und Leistungssport nach dem Vorbild des Strukturpakets Frauenligen: Zurverfügungstellung von zweckgewidmeten Fördermitteln für die Talenteaquise und Talentebetreuung;

-       Forcierung einer Arbeitsgruppe zwischen dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Sport Austria zum Thema „Tägliche Bewegungseinheit für alle Kinder und Jugendlichen bis zum Ende der Schulpflicht“ in Kooperation mit den Bundesländern, den Gemeinden und den Sportorganisationen;

-       Verbesserung der Auslastung öffentlich finanzierter Sportinfrastruktur, Gebäude und anderer Liegenschaften: ganzjährige Nutzung von Sportflächen in öffentlicher Hand (z.B. Schulen) ausbauen;

-       Auslobung eines breit angelegten Ideenwettbewerbs, der dazu beiträgt, die Expertise in den Vereinen und Verbänden zu nutzen und so im Sinne eines Crowdsourcings die Erkenntnisse aus der Zeit der Pandemie zu nutzen, um den Sport gestärkt aus der Krise zu bringen. Begleitend soll eine Medienkampagne – etwa in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Rundfunk – möglichst viele Menschen und Vereine erreichen, um die (mediale) Aufmerksamkeit für den österreichischen Sport in seiner Breite und Vielfalt zu sichern. Dabei soll besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, dass die österreichische Sportlandschaft in ihrer Vielfalt und Breite abgebildet wird und insbesondere auch gelungene Projekte gelungener Integration und Inklusion vor den Vorhang geholt werden;

-       Prüfung und in der Folge Umsetzung der Möglichkeiten für einen Ausbau von Kooperationen zwischen Krankenkassen und Sportverbänden mit dem Ziel, Erwachsene und insbesondere auch ältere Menschen für Sport und Bewegung zu begeistern und somit einen Beitrag zur eigenen Gesundheitsvorsorge zu leisten;

-       Erarbeitung und in der Folge Umsetzung von Maßnahmen, die auch Menschen, die finanziell schlechter gestellt sind, Zugang zu den Angeboten des organisierten Sports ermöglichen, um sicherzustellen, dass sich auch sie sportliche Aktivitäten leisten können, wodurch sie sozial inkludiert und gesundheitliche Risiken minimiert werden;

-       Prüfung von Anreizen und Unterstützung für von Absagen betroffene Breitensportveranstalter, damit diese auch in Zukunft im Interesse der Gesundheit, des Sports als auch der Tourismus- und Freizeitwirtschaft ihre Aktivitäten fortsetzen;

-       Prüfung der Möglichkeit für Unternehmen in Österreich, externe Sportangebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung abgabenfrei ihren Mitarbeiter*innen anbieten zu können.