Bericht

des Tourismusausschusses

über den Bericht der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus betreffend Tourismus in Österreich 2019 (III-138 der Beilagen)

Der Tourismus war im Jahr 2019 eine tragende Säule der österreichischen Wirtschaft. Es wurden 38,1 Milliarden Euro Umsätze erwirtschaftet, 46 Millionen Gäste beherbergt und über 153 Millionen Nächtigungen gebucht. Die Branche hat vielen Menschen Arbeit und Einkommen gegeben, die Investitionen in die touristische Infrastruktur waren erheblich.

In Anbetracht der existenziellen Krise, die COVID-19 über die weltweite Tourismusbranche gebracht hat, ist die Freude über die Erfolge 2019 verflogen. Die Maßnahmen zum Schutz von Gesundheit und Leben der Bevölkerung in dieser Pandemie waren notwendig, haben aber den Tourismus mit voller Härte getroffen und Reisen weltweit von einem Tag auf den anderen nahezu unmöglich gemacht.

Die Bundesregierung hat versucht, die schlimmsten Folgen dieser Pandemie für den Tourismus zu mildern:

Haftungsübernahmen für Überbrückungskredite, Steuerstundungen, Kreditmoratorien, ein neues Kurzarbeitsmodell, ein Härtefall-Fonds für Klein- und Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer sowie Privatzimmervermieterinnen und -vermieter oder der Corona-Hilfsfonds, um nur einige der Maßnahmen zu nennen. Damit können zwar nicht alle Schäden und Einkommenseinbußen beseitigt, aber vielen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein wirtschaftliches Überleben ermöglicht und die schlimmsten Existenzsorgen genommen werden.

In diesem Bericht wird die Entwicklung des Tourismus im Jahr 2019 dargestellt und was die österreichische Tourismuswirtschaft, die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2019 geleistet haben und auch in Zukunft wieder leisten werden.

Der Bericht der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus betreffend Tourismus in Österreich 2019 enthält im Wesentlichen folgende Punkte:

Masterplan für Tourismus – eine Zwischenbilanz

Der Plan T – Masterplan für Tourismus wurde beginnend mit März 2018 in einem breiten Stakeholderprozess mit über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und in Kooperation mit der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich erarbeitet.

Tourismusbilanz 2019

Im Kalenderjahr 2019 erreichte sowohl die Zahl der Gästeankünfte mit 46,2 Mio. als auch jene der Übernachtungen mit 152,7 Mio. ihre bisherige Höchstmarke.

Indikatoren

Im Plan T – Masterplan für Tourismus ist die Erarbeitung eines neuen zukunftsgerichteten Indikatorensystems angeführt. Bisher wurde der Erfolg des Tourismus hauptsächlich an quantitativen Größen wie Nächtigungen und Ankünften gemessen, die aber nur einen Teilaspekt der Branche widerspiegeln. Für eine zielgerichtete Tourismuspolitik braucht es Instrumente, die ein umfassendes Bild und eine ganzheitliche Betrachtung erlauben. Mit Hilfe eines neuen Indikatorensets sollen zukünftig alle Aspekte der Entwicklung des österreichischen Tourismus beleuchtet und alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – die ökonomische, die ökologische und die soziokulturelle – abgebildet werden.

Österreichische Hotel- und Tourismusbank

Seit 1947 ist die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) der wichtigste Finanzierungspartner der Tourismuswirtschaft. Im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) unterstützt die ÖHT die Tourismus- und Freizeitwirtschaft mit geförderten Finanzierungen und Haftungen. Sie agiert dabei in enger Abstimmung mit den jeweiligen Hausbanken

der Unternehmen, stellt den Partnerbanken ihr Knowhow zur Verfügung und ergänzt deren Finanzierungsmöglichkeiten. Sie ist damit auch Partner der Kreditwirtschaft, was sich auch in ihrer Eigentümerstruktur zeigt. Seit März 2019 steht die ÖHT im Eigentum der Raiffeisengruppe und der Österreichischen Kontrollbank AG (OeKB), hinter der wiederum die wichtigsten österreichischen Kreditinstitute als Eigentümer stehen.

Österreich Werbung

Als nationale Tourismusorganisation begeistert die Österreich Werbung (ÖW) für Österreich. Mit ihren weltweiten Marktaktivitäten positioniert die ÖW Österreich weltweit als attraktive Urlaubsdestination.

 

Der Tourismusausschuss hat den gegenständlichen Bericht in seiner Sitzung am 10. Juni 2020 in Verhandlung genommen.

 

Der Tourismusausschuss beschloss einstimmig gemäß § 40 Abs. 1 GOG-NR die Experten KommR Mag. Wolfgang Kleemann, Mag. Dr. Oliver Fritz und Dr. Manfred Schekulin den Verhandlungen beizuziehen.

 

Vor Schluss der Debatte beschloss der Ausschuss gemäß § 28b Abs. 4 des Geschäftsordnungsgesetzes des Nationalrates einstimmig den vorliegenden Bericht aus wichtigen Gründen nicht endzuerledigen.

 

An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Abgeordneten Karl Schmidhofer und den beigezogenen Experten die Abgeordneten Petra Vorderwinkler, Michael Seemayer, Christian Ries, Alois Kainz, Barbara Neßler, Josef Schellhorn, Gabriel Obernosterer, Maximilian Köllner, MA,
Petra Wimmer, Peter Schmiedlechner, Dr. Elisabeth Götze und Fiona Fiedler, Bed sowie die Bundesministerin für Landwirtschaft Regionen und Tourismus Elisabeth Köstinger und der Ausschussobmann Abgeordneter Mag. Gerald Hauser.

 

Bei der Abstimmung wurde einstimmig beschlossen, dem Nationalrat die Kenntnisnahme des gegenständlichen Berichtes zu empfehlen.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Tourismusausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle den Bericht der Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus betreffend Tourismus in Österreich 2019 (III-138 der Beilagen) zur Kenntnis nehmen.

 

Wien, 2020 06 10

                               Karl Schmidhofer                                                            Mag. Gerald Hauser

                                   Berichterstatter                                                                           Obmann