313 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVII. GP

 

Bericht

des Unterrichtsausschusses

über den Antrag 711/A(E) der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen betreffend Sommerschule für alle Schülerinnen und Schüler ermöglichen 

Die Abgeordneten Hermann Brückl, MA Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 18. Juni 2020 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Bereits im türkis-blauen Regierungsprogramm 2017 wurde festgehalten:

Entlastung der Eltern durch Anbieten von Lernmodulen in einer „Sommerschule“

Durch das Versäumnis bei der Umsetzung durch das ÖVP-Bildungsministerium, ist nun dieses durch die Corona-Krise im Zugzwang. Die inzwischen medial angekündigte „Sommerschule“ wurde nun überfallsartig und chaotisch ins Leben gerufen. Angedacht ist diese nur für wenige Schüler, mit freiwilligen und verpflichtenden Lehrpersonen. Details blieben offen. So wie auch bei anderen „Corona-Maßnahmen“ ist plötzlich die Autonomie gefragt, die aber letztendlich dann doch wieder nicht gewollt ist.

Angekündigt wurde am 5. Juni unter anderem:

In den kommenden Tagen soll per Elternbrief an Volksschulen sowie Sekundarstufe eins (v.a. Neue Mittelschule und AHS-Unterstufe) über das Angebot informiert werden. Zielgruppe sind außerordentliche Schüler bzw. Schüler, die in Deutsch zwischen vier und fünf stehen oder die aufgrund der vergangenen Monate einen besonderen Aufholbedarf haben. Ausschlaggebend ist die "Empfehlung" des Klassenlehrers bzw. der Schulleitung. Faßmann schätzte die potenzielle Zahl der in Frage kommenden Schüler auf 40.000 bis 42.000.

Wieso diese „Sommerschule“ nur für ausgewählte Schülerinnen und Schüler zur Verfügung steht, wieso es nur einen Deutschschwerpunkt geben soll, ob die Zielgruppe überhaupt gewillt ist daran teilzunehmen, welche Lehramtsstudenten als kostenlose Arbeitskraft zur Verfügung stehen, wer die ausgewählten guten Schüler als "Buddies" sein werden, wer die die Lehrer sind, die als Mentoren und Begleiter der Studenten fungieren sollen und vielen andere Fragen bleiben offen. Damit wird heuer auf Grund der Versäumnisse des Bildungsministeriums die grundsätzlich begrüßenswerte Sommerschule zur Farce werden.

Ein Entschließungsantrag, um noch heuer die Sommerschule für alle Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen, wurde von den Regierungsparteien am 17. Juni 2020 abgelehnt.

Da aber eine Sommerschule ein wichtiges bildungspolitisches Projekt ist, ist es notwendig, diese nun für die folgenden Jahre ordentlich zu planen und frühzeitig zu fixieren.“

 

Der Unterrichtsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 02. Juli 2020 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Abgeordneten Hermann Brückl, MA die Abgeordneten Ing. Johann Weber, Petra Vorderwinkler, Mag. Sibylle Hamann, Mag. Martina Künsberg Sarre und Mag. Dr. Sonja Hammerschmid.


 

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Hermann Brückl, MA, Kolleginnen und Kollegen nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit (für den Antrag: S, F, N, dagegen: V, G).

 

Zum Berichterstatter für den Nationalrat wurde Abgeordneter Ing. Johann Weber gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Unterrichtsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2020 07 02

                              Ing. Johann Weber                                                     Mag. Dr. Rudolf Taschner

                                   Berichterstatter                                                                           Obmann