Bericht

des Gesundheitsausschusses

über den Antrag 1305/A(E) der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Etablierung einer Covid-Testanreizsystematik

Die Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 24. Februar 2021 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Testbereitschaft steigt mit Angebot und Anreizen

Die Testbereitschaft für die Covid-Screenings und -Testungen hängt vor allem vom Angebot und von Anreizsystemen ab. Wenn beispielsweise die Landesbevölkerung eine lange Anreise auf sich nehmen muss, um sich testen zu lassen, wirkt sich das negativ auf die Testteilnahmequote aus. Wenn gleichzeitig keine Anreizsystematik für die freiwillige Testteilnahme existiert, wirkt sich das längerfristig zusätzlich negativ auf die Testteilnahmequote aus. Deshalb konnte man vor Weihnachten wenig frequentierte Bevölkerungsscreenings beobachten, aber auch im Februar im Bezirk Schwaz (1). Dies spricht für massiven Handlungsbedarf. Die entscheidende Frage ist dabei nicht nur, wie man die Menschen zu freiwilligen Covid-Testungen animiert, sondern wie man jene, die sich bereits einmal testen haben lassen, dazu motiviert, sich regelmäßig testen zu lassen. Da bei den Covid-Teststationen die Daten der getesteten Personen erhoben werden, ist die Grundlage für eine Testanreizsystematik gelegt. Es bietet sich diesbezüglich an, auf die Expertise des Verhaltensökonomen Dr. Martin Kocher, der mittlerweile Mitglied der Bundesregierung ist, zurückzugreifen.

Mögliche Anreize - kostenlose Antikörpertests:

Durch das Anbieten kostenloser Antikörpertests könnte

die Testbereitschaft erhöht werden

man die Kosten auf Dauer senken, weil die Menschen mit Antikörpern nicht ständig zum ‚Eintrittstesten‘ geschickt werden müssen.

Das RKI stellte bei Dunkelzifferstudien fest, dass es sechsmal so viele Covid-Infektionen gegeben haben könnte als laborbestätigt wurden (2). Bei knapp 450.000 laborbestätigten Covid-Fällen und einem Dunkelziffer-Faktor von 3 kann man in Österreich also von etwa 1,35 Millionen natürlich immunisierten Personen ausgehen.

Quellen:

(1) https://tirol.orf.at/stories/3090682/

(2) https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/cml-studie/Factsheet_Kupferzell.html“

 

Der Gesundheitsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 18. März 2021 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Abgeordneten Mag. Gerald Loacker die Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Ralph Schallmeiner, Rebecca Kirchbaumer, Dr. Werner Saxinger, MSc, Ing. Mag. (FH) Alexandra Tanda und Bedrana Ribo, MA sowie der Ausschussobmann Abgeordneter Mag. Gerhard Kaniak.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag keine Mehrheit (für den Antrag: S, N, dagegen: V, F, G).

Zum Berichterstatter für den Nationalrat wurde Abgeordneter Ralph Schallmeiner gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gesundheitsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2021 03 18

                             Ralph Schallmeiner                                                      Mag. Gerhard Kaniak

                                   Berichterstatter                                                                           Obmann