252/J XXVII. GP
Eingelangt am 05.12.2019
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Anfrage
der Abgeordneten Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus
betreffend Umweltbelastung durch Kunstrasensportplätze
Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen in Europa weisen auf eine immense Umweltbelastung durch Kunststoffgranulat sowie Plastikabrieb durch Kunstrasensportplätze hin. So gelangen alleine in Norwegen jährlich bis zu 3.000 Tonnen Kunststoffe bzw. (Mikro-)Plastik in die Umwelt, was Kunstrasenplätze (nach Autoreifenabrieb) dort zur zweitgrößten Quelle von Mikroplastik in Boden und Wasser macht. Untersuchungen in den Niederlanden, Deutschland und dem Vereinigten Königreich kommen zu ähnlichen Ergebnissen, zusätzlich wird hier die ungelöste Problematik der Entsorgung bzw. Wiederverwertung derartiger Sportplätze aufgezeigt. In Österreich gibt es alleine für den Ligabetrieb im Fußball (laut Angaben der Landesfußballverbände) hunderte Kunstrasensportplätze unterschiedlichen Alters, welche möglicherweise eine signifikante Quelle von Mikroplastik in österreichischen Böden und Gewässern darstellen.
Eine diesbezügliche Anfrage von NEOS (2795/J), die im April 2019 beantwortet (2782/AB) wurde, ergab, dass die damalige Bundesministerin weder diesbezügliche Daten gesammelt hatte, noch eine derartige Untersuchung geplant sei. Inzwischen wurde das Thema in den Medien mehrmals thematisiert, vor allem im Kontext eines möglichen Verbotes aufgrund möglicher EU-rechtlicher Vorgaben zu Mikroplastik. (Siehe hiezu ORF.at am 22. Juli 2019 sowie derstandard.at am 21. Juli 2019)
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage:
1. Hat das BMNT den Themenkomplex Mikroplastikbelastung durch Kunstrasensportplätze seit April 2019 eingehender geprüft?
a. Wenn ja, wie lautet der Zwischenstand bzw. das Ergebnis dieser Prüfung?
b. Wenn nein, warum erachtet das BMNT dieses Thema für nicht relevant genug?
2. Welche Maßnahmen hat das BMNT seit April 2019 gesetzt, um genauere Daten bzgl. der Mikroplastikbelastung in österreichischen Gewässern und Böden zu erheben?
3. Welche Maßnahmen hat das BMNT seit April 2019 gesetzt, um die Mikroplastikbelastung in österreichischen Gewässern und Böden zu reduzieren?
4. Wie steht das BMNT zu den derzeitigen Verhandlungen auf EU-Ebene bzgl. einer Reduktion der Mikroplastikbelastung?
5. Was sind die Implikationen für Kunstrasensportplätze in Österreich? Droht aus Sicht des BMNT ein Verbot, wie medial berichtet?
6. Hat das BMNT Maßnahmen gesetzt, um Alternativen zu Kunstrasenplätzen zu fördern?
a. Wenn nein, plant das BMNT derartige Maßnahmen?