357/J XXVII. GP
Eingelangt am 16.12.2019
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Anfrage
der Abgeordneten Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Arbeit‚ Soziales‚ Gesundheit und Konsumentenschutz
betreffend Arbeiterkammer
Salzburg: Ungewöhnliche Entwicklungen bei Gehältern und Mitarbeiterstand
Ungewöhnliche Entwicklung in der Arbeiterkammer Salzburg
Aus unseren zahlreichen Anfragen zu den Arbeiterkammern lassen sich mittlerweile umfassende Zeitreihen-Analysen durchführen. Bei der Mitarbeiterentwicklung und der Gehaltsentwicklung kann man dabei in den Arbeiterkammern steigende Trends beobachten. Nur eine Arbeiterkammer entzieht sich mysteriöserweise dem bundesweiten Trend, nämlich die Arbeiterkammer Salzburg.
AK Salzburg: Massiver Stellenabbau und üppige Gehaltsentwicklung
So wurden in der Arbeiterkammer Salzburg seit 2010 24% bzw. 65 der Mitarbeiter_innen abgebaut, während die restlichen Arbeiterkammern einen Mitarbeiteraufbau von 17% verzeichnen. Bei der Gehaltsentwicklung verhält es sich umgekehrt. So sind die Durchschnittsgehälter in der AK Salzburg um 72% gestiegen, während sie in den restlichen Arbeiterkammern deutlich langsamer angewachsen sind, nämlich um 15%.
Wurden in der AK Salzburg vorwiegend Geringverdiener_innen abgebaut?
Die seltsamen Entwicklungen in der Arbeiterkammer Salzburg lassen zwei Varianten zu. Entweder man hat bei den Gehältern deutlich stärkere Gehaltssprünge zugelassen als in den restlichen Arbeiterkammern oder es wurden seit 2010 vorwiegend Mitarbeiter aus den unteren Gehaltsgruppen abgebaut. Beide Varianten wären im Sinne der abgebauten Mitarbeiter bzw. der Zwangsmitglieder fürchterlich. Denn ein Stellenabbau auf Kosten der schwächsten Mitarbeiter_innen, üppige Gehaltsprivilegien oder ein sorgloser Umgang mit Beiträgen der Zwangsmitglieder kommen öffentlich und bei den Zwangsmitgliedern wohl weniger gut an.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
1. Wie erklärt sich in der Arbeiterkammer Salzburg der überdurchschnittliche Anstieg der Durchschnittsgehälter seit 2010? (AK Salzburg: +72%, AK (ohne AK SBG): +15%)
2. Aus welchen Gründen wurden in der Arbeiterkammer Salzburg seit 2010 netto 65 Mitarbeiter_innen (VZÄ) abgebaut?
a. Wie viele wurden gekündigt?
b. Wie viele gingen in Pension?
c. Wie viele verließen die AK aus anderen Gründen?
3. Wurden in der Arbeiterkammer Salzburg seit 2010 vorwiegend Mitarbeiter_innen mit unterdurchschnittlichen AK-Gehältern abgebaut?
a. Wie hoch waren die Durchschnittsgehälter der abgebauten Mitarbeiter_innen? (je Jahr)
4. Wie hoch fielen die jährlichen Gehaltsanpassungen in den Arbeiterkammern seit 2010 aus? (je Jahr und Arbeiterkammer)
5. Wie und wo sind die Gehälter und die Gehaltssteigerungen der AK-Mitarbeiter_innen geregelt?
a. Wo sind diese Regelungen veröffentlicht?
i. Wenn nicht veröffentlicht, bitte um Übermittlung.