556/J XXVII. GP

Eingelangt am 14.01.2020
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Anfrage

 

der Abgeordneten Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz

betreffend Blutplasmaspenden



Bedarf an Blutplasmaspenden steigt stark

Jährlich steigt der Bedarf an Plasmaprodukten um sechs bis acht Prozent. Zum einen, weil immer mehr bisher unerkannte Erkrankungen diagnostiziert werden. Zum anderen, weil manche moderne Therapien gegen entzündliche Erkrankungen das Immunsystem schwächen. Aus diesem Grund benötigen die Patient_innen Immunglobuline (Antikörper), die aus Blutplasma gewonnen werden.

 

Spenderzahlen gehen zurück: Vorreiterrolle in Europa gefährdet

Während der Bedarf an Blutplasma also massiv steigt, ist jedoch die Anzahl der Blutplasmaspender_innen in den vergangenen fünf Jahren zurückgegangen. Damit ist nicht nur die Vorreiterrolle Österreichs bei Blutplasmaspenden gefährdet, sondern zunehmend auch die Gesundheit der Bevölkerung. Im Regierungsprogramm findet sich diesbezüglich eine begrüßenswerte Ankündigung, dass nämlich im österreichischen Gesundheitssystem die Anreizsysteme gestärkt werden sollen. Daher bietet sich an, im Bereich der Blutplasmaspenden eine Anpassung der Anreizsysteme vorzunehmen, um auch künftig genügend Spenden garantieren zu können.

 

Dazu auch:

https://kurier.at/gesund/blutplasma-warum-der-bedarf-steigt-und-spender-gesucht-werden/400674659

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

Anfrage:



1.    Wie viel Blutplasmaspender_innen gab es in Österreich seit 2010? (nach Jahr und Bundesland)

 

2.    Wie viel Blutplasma wurde in Österreich seit 2010 gespendet? (nach Jahr und Bundesland)

 

3.    Wie hoch war der Bedarf an Blutplasma in Österreich seit 2010? (nach Jahr und Bundesland)

 

4.    Kann der benötigte Bedarf an Blutplasma in Österreich mit den aktuell vorhandenen Blutplasma-Mengen gedeckt werden?

a.    Wenn nein, welche Maßnahmen leitet das Ministerium daraus ab?

 

5.    Welche Spende-Anreizsysteme gibt es im Bereich der Blutplasmaspenden?

a.    Wie konkret und in welcher Höhe werden Blutplasmaspenden gefördert?

b.    Wie sollen die Spende-Anreizsysteme weiterentwickelt werden?

 

6.    Welche Daten werden zu den Blutplasmaspender_innen erhoben?

 

7.    Gibt es Zahlen, welche Mengen Plasma von den verschiedenen Spendeorganisationen an die Industrie verkauft werden? (Darstellung je Jahr, Bundesland und Spendeorganisation)

 

8.    Aufgrund der nachweislich steigenden Nachfrage nach Plasma als Rohstoff für die Entwicklung neuer Medikamente - wie z.B. Immunglobuline oder Anwendungen in der Internen Medizin bzw. Onkologie - gibt es Ihrerseits aus gesundheitspolitischen Gründen Pläne mit Öffentlichkeitsarbeit die Aufmerksamkeit der Bürger_innen als potentielle Spender_innen zu steigern?

a.    Wenn ja, wie sehen diese Pläne konkret aus und wie viel Budget wird dafür zur Verfügung gestellt?

 

9.    In welchem Ausmaß und mit welchen Fragestellungen rund um Blutspenden und Blutplasmaspenden hat sich das Ministerium im letzten Jahr beschäftigt?

10. Wie sieht der Jahresplan des Ministeriums in Bezug auf Blutspenden bzw. Blutplasmaspenden aus?

a.    Gibt es hierzu konkrete Initiativen?