690/J XXVII. GP

Eingelangt am 31.01.2020
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Anfrage

 

des Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger 

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

betreffend Fördermittel für Theaterprojekt „Migration erleben“ an Wiener Gymnasium

 

Laut eigener Aussage betreute der „Theaterverein Ansicht“, ansässig in der Salmannsdorferstr. 3/2 in 1190 Wien, von September bis Dezember 2019 ein „Theaterprojekt“ mit der GWIKU 18 in der Haizingergasse, Wien.

Das „Theaterprojekt“ trug den Namen „Projekt Migration erleben“ und ist kürzlich in die Schlagzeilen gekommen. In diesem Projekt sollten Schüler zwischen 12 und 18 Jahren in einem „interaktiven Planspiel“ erleben, wie sich Migration anfühlt. Laut „Ansicht“ werde „die gesamte Schule zur Bühne, ihre Lernenden und Lehrenden zu Darsteller_innen.“. Es gebe „Grenzkontrollen, Warteschlangen, Befragungen durch Grenzbeamte, Willkür und absurde Tests“.

Ein Bericht des ORF Wien vom 23. Jänner 2020 erklärt, dass das Bildungsministerium und die Wiener Bildungsdirektion eine Untersuchung angekündigt haben, da das Projekt nicht für Unterstufenschüler geeignet sei. Das Projekt wurde vom Bildungsministerium gestoppt. Die Eltern sollen im Vorhinein nicht über die Pläne der Schulleitung und des Vereins informiert worden sein.

Laut „Oe24“ und „Krone“ empfanden Schüler das Spiel als „Psychoterror“.

Dieses Projekt soll nach eigener Angabe von „Kulturkontakt Austria“ gefördert worden sein. „Kulturkontakt Austria“ hat laut dem Kunst- und Kulturbericht 2018 des Bundeskanzleramtes im Jahr 2018 einen Förderungsbetrag i.H.v. 720.000 € erhalten.

Der Kunst- und Kulturbericht 2018 des Bundeskanzleramtes führt weiters auf Seite 452 unter der Rubrik „Theaterförderung“ in der Unterrubrik „Projekte“ den Namen „Ansicht“ auf. Dieser soll eine Förderung i.H.v. 4.000 € erhalten haben. Der Verein „Ansicht“ selbst bezeichnet das Bundeskanzleramt der Republik Österreich als einen seiner „Kooperationspartner_innen“.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport nachstehende  

 

Anfrage

1.         Handelt es sich bei dem im Kunst- und Kulturbericht 2018 des Bundeskanzleramtes auf Seite 452 genannten Projekt „Ansicht“ um den „Theaterverein Ansicht“ ansässig in der Salmannsdorferstr. 3/2 in 1190 Wien?

 

2.         Wie hoch werden die Fördermittel dieses Vereins der letzten fünf Jahre beziffert?

 

3.         Wie hoch werden die Fördermittel dieses Vereins im Jahr 2019 beziffert?

 

4.         Sind für das Jahr 2020 und folgende weitere Fördermittel für diesen Verein geplant?

a.         Wenn ja, wie hoch werden diese ausfallen?

 

5.         Hat „KulturKontakt Austria“ finanzielle Mittel für das „Theaterprojekt“ „Projekt Migration erleben“ zur Verfügung gestellt?

a.         Wenn ja, in welcher Höhe?

 

6.         Auf welche Höhe belaufen sich die Kosten des gesamten Projekts?

 

7.         Werden die Fördermittel im Falle einer Beendigung der Partnerschaft vom Theaterverein „Ansicht“ zurückgefordert?

a.         Wenn nein, warum nicht?