1740/J XXVII. GP

Eingelangt am 27.04.2020
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Europäische Produktion für Corona-Impfstoff

 

 

Die letzten Wochen haben uns bitter vor Augen geführt, wie die schleichende Abwanderung von Produktionsstätten der pharmazeutischen Industrie aus Europa im Allgemeinen und aus Österreich im Besonderen bedrohliche Folgen entwickeln kann. Lieferengpässe sind an der Tagesordnung, auch wenn sie es oft nicht bis zur Meldeliste der AGES schaffen. Eine größere Unabhängigkeit der Länder der Europäischen Union von Produktionsstätten in Asien ist daher nicht nur bei der Produktion von Schutzmasken, sondern auch bei der Produktion von Medikamenten und Impfstoffen anzustreben.

Derzeit arbeiten mehrere Unternehmen der forschenden pharmazeutischen Industrie an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus SARS-CoV-2. Das politische Ziel muss nun lauten, dass diese Unternehmen die Produktion des neuen Impfstoffs in Europa, idealerweise in Österreich aufnehmen. Das funktioniert natürlich nur, wenn die entsprechenden Standort-Voraussetzungen geschaffen werden. 

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:



1.    Wann hatten Sie zuletzt ein Gespräch mit Vertretern des ÖVIH, dem Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller?

2.    Mit wie vielen Pharmaunternehmen haben Sie im Jahr 2020 Gespräche über die mögliche Produktion von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 in Österreich geführt?

3.    Bitte um Auflistung der Unternehmen, mit denen Sie diesbezüglich in Kontakt stehen oder standen!

4.    Welche Schlüsse ziehen Sie aus den Gesprächen mit diesen Unternehmen, um Schritte für eine Verbesserung des Pharmastandorts Österreich zu setzen?

5.    Welche Schritte haben Sie gesetzt, um die Attraktivität Österreichs als Produktionsstandort für einen neuen Impfstoff in den internationalen Konzernmüttern dieser Pharmaunternehmen sichtbar zu machen?

6.    Welche Schritte haben Sie gesetzt, um auf politischer europäischer Ebene (EU-Kommission, Rat, Europäisches Parlament, EMA, ECDC,…) die Attraktivität Österreichs als Produktionsstandort sichtbar zu machen?