1790/J XXVII. GP

Eingelangt am 28.04.2020
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Dr. Martin Graf

und weiterer Abgeordneter

an den Bundeskanzler

betreffend Bemühungen bezüglich der Unterstützung von österreichischen Künstlerinnen und Künstlern während der Coronavirus Krise

 

Seit den allumfassenden Schließungen im Zuge der Coronavirus Krise befindet sich der kulturelle Sektor Österreichs im Stillstand. Sowohl von den österreichischen Kulturschaffenden als auch international wird die Vermittlung von Kultur über Internet als Alternative angesehen. Italiens Kulturminister Dario Franceschini hat sogar ein „Netflix der italienischen Kultur“1 vorgeschlagen. Sendungen auf dieser Plattform wären nicht gratis, sondern entgeltlich zugänglich und würden somit Künstlerinnen und Künstler unterstützen. Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) betreibt einen eigenen YouTube Kanal für die „Auslandskultur“2.

Für das aktuelle österreichische Filmschaffen gibt es ein eigenes entgeltliches Streamingportal3, das von Clemens Kopetzky und Mag. Alexander Syllaba betrieben wird. Es handelt sich hier also um keine Initiative der Bundesregierung. Laut dieser Webseite geht ein Drittel des Erlöses aus den Streamingerlösen an die Filmschaffenden und ein Drittel an das Lieblingskino des Sehers.

 

In diesem Sinne stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundeskanzler folgende

 

Anfrage

 

1.    Welche Pläne haben Sie, das kulturelle Angebot mittels Internetplattformen wie Youtube, Facebook und Instagram zu erweitern?  

2.    Gibt es Pläne ein „Netflix der österreichischen Kultur“ zu schaffen, beziehungsweise ein ähnliches Format, das explizit österreichische Inhalte kolportiert?

a.    Wenn ja, wie wird dieses aussehen?

b.    Wenn ja, wann ist damit zu rechnen?

 

 

1https://www.krone.at/2139460

2https://www.youtube.com/playlist?list=PLOX6GHcKYM_t-nr8UbvBLMG_fF2JF_M-F

3www.vodclub.online


c.    Wenn ja, werden österreichische Künstlerinnen und Künstler davon profitieren?

d.    Wenn nein, warum nicht?

3.    Auf welche Weise werden, im Sinne des aktuellen Regierungsprogramms (Seite 50 und folgende), die Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur in Österreich während der Coronavirus Krise gestärkt?

4.    Wie wird die „Stärkung der regionalen und lokalen Förderung für Künstlerinnen und Künstler, die freie Szene und Kulturinitiativen, insbesondere mit überregionaler Bedeutung“, im Sinne des aktuellen Regierungsprogramms (Seite 50 und folgende) vollzogen?