2213/J XXVII. GP

Eingelangt am 02.06.2020
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Anfrage

 

des Abgeordneten Hermann Brückl, MA

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend: Für die Schulbuchaktion fehlen schon 50 Mio. Euro

 

 

Die Kronen Zeitung berichtete am 25.5.2020 unter dem Titel „Für die Schulbuchaktion fehlen schon 50 Mio. Euro!“, über fehlendes Geld für Schulbücher. Dies gilt nicht nur für die Print-Version, sondern auch für die von der Regierung angepriesene Digital-Version der österreichischen Schulbücher.  

Angesichts von bis 50 Millionen Euro an fehlenden Geldern müssen aber immer mehr Eltern die Bücher für ihren Nachwuchs aus der eigenen Geldbörse bezahlen. Den Schulbuchverlegern geht wiederum in der Corona-Krise finanziell die Luft aus - auch weil sie ihr digitales Angebot in Zeiten geschlossener Schulen und Homeschooling kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Was sich hier abspiele, sei ein „handfester Bildungsnotstand“, der sich jedes Jahr verschärfe, warnte der Geschäftsführer des Bildungsverlags Lemberger, Dr. Michael Lemberger, in einem Schreiben an Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), das krone.at vorliegt, vor einem „digitalen Fiasko“. Bei der Schulbuchaktion stand bisher nur 1 % des Gesamtbudgets in Form eines Sonderbudgets für digitalen Content zur Verfügung.

Auch die Anzahl der Bestellungen von digitalen Schulbüchern explodierte regelrecht. So berichtete die Kronen Zeitung in dem bereits genannten Artikel “Waren es im Schuljahr 2018/19 noch rund 100.000 dieser approbierten digitalen Schulbücher, die im Rahmen der Schulbuchaktion bestellt wurden, so waren es für 2019/20 bereits rund 900.000. Für das kommende Schuljahr 2020/21 sind es bereits mehr als 1,3 Millionen Bestellungen, wie krone.at in Erfahrung bringen konnte - die Zahl dürfte bis zum Ende des Schuljahres noch weiter nach oben schnellen. Laut Fachverband wären hier weitere 30 Millionen Euro pro Jahr dringend notwendig, um den eingeschlagenen Weg des „hybriden Bildungsmediums“, also der Kombination aus Print und Digital, weiter gehen zu können.“

Trotz Kritik gibt sich die Regierung reserviert „Von notwendigen Überlegungen zu „Qualitätssicherungs- und Finanzierungsmodellen“ ist da die Rede und davon, dass es „vordergründig nicht nur um die Verleger“ gehe. In Zukunft gelte es vielmehr, jene Medien zu unterstützen, die Pädagogen „bei einem wirkungsvollen Unterricht, der auf den individuellen Lernfortschritt der Schüler fokussiert“ ist, so die Antwort aus dem Ressort von Minister Faßmann.

 

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende

 

Anfrage

 

1.     Wie reagieren Sie als Bundesminister für Bildung Wissenschaft und Forschung auf den geänderten Bedarf an Schulbüchern an Österreichs Schulen?

2.     Gibt es Gespräche für eine erhöhte finanzielle Ausstattung der Schulbuchaktion, auch mit Schwerpunkt auf digitale Bücher, mit der, für den FLAF zuständigen Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend?

3.     Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

4.     Wenn nein, warum nicht?

5.     Welche Maßnahmen setzten Sie als Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, in Ihrem eigenen Ministerium, um dem erhöhten Bedarf an e – books und digitalen Lerninhalten zu entsprechen?

6.     Werden auch in Ihrem Ministerium finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, um das fehlende Budget für digitale Lernmaterialien auszugleichen?

7.     Wenn ja, wie viel Geld wird seitens des BMBWF für digitale Lerninhalte und Bücher zur Verfügung gestellt?

8.     Wenn nein, warum nicht?