2315/J XXVII. GP

Eingelangt am 17.06.2020
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Mag. Gerald Hauser

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend digitale Ausstattung an den Schulen

 

Das

Coronavirus hat die Notwenigkeit von digitalen Endgeräten für den Unterricht deutlich aufgezeigt. Doch nicht alle Eltern können sich Laptops und Tablets für ihre Kinder leisten. Homeschooling hat zutage befördert, dass wir in Sachen Digitalisierung viel nachzuholen haben.

 

So wurde vielerorts berichtet, dass die Eltern als Ersatzlehrer fungieren, dass es an digitaler Ausstattung fehlt – bei den Schülern und bei den Lehrkräften. Die Eltern und Pädagogen berichten über große Unterschiede zwischen einzelnen Schulen. Einige Schulen haben einen tollen Online-Unterricht organisiert, der Einsatz der Eltern war gering. Andere Schulen haben den Kindern und Eltern viel überlassen, was bei mehreren Kindern einem Vollzeitjob glich.

 

Was die Krise gezeigt hat, ist die Notwendigkeit von Dienstgeräten und anderer technischen Ausstattung für Lehrer, so dass im (hoffentlich nicht) Falle einer zweiten Welle oder einer anderen Krise von Zuhause weiter unterrichtet werden kann. Aber auch bei den Schülern gibt es Verbesserungsbedarf, viele haben keine PC zur Verfügung, oder zu schwachen Internetzugang, teilweise haben die Schüler und die Eltern Bedenken an bestimmten Online-Diensten teilzunehmen (Stichwort: Datenschutz). So wurden in dieser Krise die im Internet freiverfügbaren Dienste genutzt, hier muss auch noch genau geprüft werden, welche wirklich sicher sich und nur diese sollten zum Einsatz kommen.

 

Der Ausbildungserfolg hängt aber nicht nur von den vorhandenen Geräten, sondern auch vom Internetzugang ab bzw. ob dieser schnell genug ist. So hängt der Unterricht auf der Seite der Lehrer und der Schüler davon ab, ob sie ihre Inhalte hochladen können, ob die Konferenzsoftware ständig einfriert oder ob die Verbindung immer wieder abstützt. So konnten viele Schüler ihre Online-Plattformen am Anfang der Krise nicht aufrufen, die Kontaktaufnahme zwischen den Lehrern und Schülern hat auch am Anfang nicht immer funktioniert, auch die vielfältigen Kanäle für Fernunterricht wurden nicht ausreichend genützt.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende

 

Anfrage

 

1)    Welche Lehren wird das Bundesministerium aus den Erfahrungen in der Corona-Krise ableiten?

a)    Welche Maßnahmen werden diese nach sich ziehen?

b)    Was unternehmen Sie, um die ziemlich großen Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen auszugleichen?

2)    Ist großflächige Weiterbildung für das Lehrpersonal in Sachen Fernunterricht geplant?

a)    Falls ja, wann und in welcher Form?

b)    Falls nein, warum nicht?

3)    Ist neue technische Ausrüstung für die Schulen geplant?

a)    Werden alle Lehrer Laptop erhalten?

b)    Sind weitere Geräte für die Lehrkräfte geplant (Kameras, Kopfhörer,…)?

4)    Sind technische Geräte für alle Schüler geplant?

a)    Wird es außer Laptops auch andere Ausrüstung für die Schüler geben?

b)    Sind Schulungen für Schüler in Sachen Technik und ihrer Nutzung geplant?

5)    Wie kann es gelingen, digitale Medien sinnvoll im Schulalltag einzusetzen?

a)    Welche entsprechenden Projekte sind am Laufen?

b)    Welche entsprechenden Projekte sind in Planung?

6)    Welche Maßnahmen wurden zur Qualitätssicherung bei den Online-Inhalten gesetzt?

7)    Ist eine Fortführung des Digitalunterrichts auch nach der Corona-Krise geplant?

8)    Werden in der Zukunft (auch ohne Krise) bestimmte Tools weitergeben (z.B. digitale Eltern-Lehrer-Gespräche)?

9)    Werden jetzt Pläne für einen Notfallunterricht in Krisenzeiten ausgearbeitet?

10) Ist eine Übernahme der Internetkosten für Lehrer und Schüler geplant (diese werden bereits jetzt schon für die Ausarbeitung schulischer Aufgaben gebraucht) und wenn ja, wie?