2338/J XXVII. GP

Eingelangt am 18.06.2020
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Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Bildung‚ Wissenschaft und Forschung

betreffend E-Learning Plattformen

 

Die Coronakrise offenbarte die Schwachstellen in der Digitalisierung des österreichischen Bildungssystems. So sind beispielsweise die an Schulen verwendeten E-Learning Plattformen in Summe unübersichtlich und einzeln betrachtet oft benutzerunfreundlich gestaltet. Das aktuelle digitale Angebot umfasst viele verschiedene Plattformen, die unterschiedliche Stärken und Schwächen aufweisen. Es stellt sich daher die Frage, wie das BMBWF auf die intensive Nutzung der Plattformen während des Fernunterrichts und die zutage getretenen Mängel reagieren wird und wie in Zukunft ein reibungsloses und innovatives digitales Lernen ermöglicht werden soll.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:



1.    Wie viele E-Learning Plattformen sind aktuell (Schuljahr 2019/20) an Österreichs Schulen im Einsatz?

2.    Welche E-Learning Plattformen von welchen Anbietern sind aktuell (Schuljahr 2019/20) an Österreichs Schulen im Einsatz? Bitte um Übermittlung der jeweiligen Nutzerzahlen.

3.    Welche Cloud-Lösungen für E-Learning sind an Österreichs Schulen im Einsatz?

4.    An welchen Schultypen kommen welche Cloud-Lösungen zum Einsatz?

5.    Welche Ergebnisse liegen dem BMBWF (z.B. aus der Homeschooling-Studie oder Umfragen) hinsichtlich der Effektivität dieser E-Learning Angebote vor?

a.    Bitte um tabellarische Auflistung der am häufigsten genutzten E-Learning Angebote und der jeweils erhobenen Stärken und Kritikpunkte.

6.    Welche konkreten Maßnahmen plant das BMBWF, um das digitale Lernen künftig zu verbessern?

a.    Welche Maßnahmen sind insbesondere in Bezug auf E-Learning Plattformen geplant bzw. in Umsetzung?

7.    Bitte um Auflistung neu geplanter oder zur Überarbeitung vorgesehener E-Learning Plattformen mit Erläuterung folgender Punkte:

a.    An welchen Schultypen sollen in Zukunft welche E-Learning Plattformen eingesetzt werden und ab wann? Bitte um Gegenüberstellung mit dem Schuljahr 2019/20.

b.    Inwiefern stellen die neuen oder veränderten Plattformen eine Verbesserung gegenüber den alten Plattformen dar?

c.    Mit welchen externen Partnern wurde oder wird bei der Neu- oder Weiterentwicklung der E-Learning Plattformen zusammengearbeitet? Bitte um Aufzählung der Partner, Projekte und Auftragsvolumina.

8.    Welche Sektion unter wessen Leitung ist im BMBWF zuständig für die Weiterentwicklung der E-Learning Plattformen?

9.    Einige engagierte Pädagog_innen haben ihre eigenen Lernplattformen entwickelt. Inwiefern wurden sie und ihre Expertise in die Arbeit am BMBWF einbezogen?

10. Wie viel investiert das BMBWF in die Neu- und Weiterentwicklung der E-Learning Plattformen? Bitte um Auflistung pro Jahr seit 2010 und um Nennung der bisher im Jahr 2020 angefallenen Kosten.

a.    Aus welchem Budgettopf stammen diese Mittel?

b.    Sind im Zuge der Coronakrise zusätzliche Mittel für E-Learning-Plattformen vorgesehen? Wenn ja, in welcher Höhe?

11. Im Zuge des Fernunterrichts während der Coronakrise wurde Kritik an der Vielzahl an E-Learning Plattformen und der damit verbundenen Unübersichtlichkeit laut.

a.    Planen Sie eine Zusammenführung von E-Learning Plattformen? Wenn ja, von welchen Plattformen und unter wessen Leitung?

b.    Welche anderen Maßnahmen für mehr Übersichtlichkeit planen Sie?

c.    Bis wann wird dieser Prozess abgeschlossen sein?

12. Welches didaktische Ziel verfolgt das BMBWF mit seinen eigenen E-Learning Plattformen?

a.    Was muss eine E-Learning Plattform aus Sicht des BMBWF leisten können?

13. Welche Maßnahmen setzt das BMBWF, um eine didaktisch sinnvolle und adäquate Anwendung der E-Learning-Plattformen im Unterricht zu erzielen?

14. Gibt es kurz-, mittel- und langfristige Ziele, die das BMBWF mit der Entwicklung und Verbesserung von E-Learning Plattformen verfolgt?

a.    Wenn ja, nennen Sie bitte diese Ziele und erläutern Sie, wie deren Erreichung gemessen oder überprüft werden kann.

b.    Wenn nein, weshalb gibt es hier keine konkreten Zielvorstellungen?

15. Wie gestaltete sich der bisherige Evaluationsprozess der E-Learning Plattformen im Detail?

a.    Bitte nennen Sie den Zeitrahmen und die Hauptkriterien der Evaluation der E-Learning Plattformen.

b.    Werden Sie einen Evaluationsbericht veröffentlichen?

                                  i.    Wenn ja, wann?

                                ii.    Wenn nein, warum nicht?

16. Welche Strategie verfolgen Sie bezüglich privat initiierter, bewährter e-Learning Plattformen von einzelnen Pädagog_innen oder Pädagog_innen-Netzwerken?

17. Sollen diese in Zukunft mittels Unterstützung durch die öffentliche Hand einem breiteren Zielpublikum zugänglich gemacht werden?

a.    Wenn ja, inwiefern?

b.    Wenn nein, warum nicht?

18. Wie versucht das BMBWF einen fairen Wettbewerb zwischen Anbietern von digitalen Lehr- und Lernplattformen für den Bildungsstandort Österreich zu garantieren und Lehrkräfte über die gesamte Bandbreite der Angebote zu informieren?

19. Wieso werden privat entwickelte Produkte aus Österreich staatlich entwickelten Produkten gegenüber benachteiligt, während dies mit internationalen privatwirtschaftlichen Produkten (zB Microsoft Office 365) nicht passiert? Welche Schritte werden unternommen, um österreichische Angebote zu fördern?

20. Anhand welcher Kriterien soll in Zukunft festgelegt werden, ob bestimmte E-Learning-Plattformen oder digitale Lehr- und Lernmittel unterstützt werden? Wie wird das BMBWF für transparente und nachvollziehbare Entscheidungen und für Chancengleichheit der Anbieter sorgen?

21. Welche budgetären Maßnahmen sind geplant, um zu einer finanziellen Gleichbehandlung gedruckter und digitaler Lehr- und Lernmittel zu gelangen?

22. Welche Verordnungen, Erlässe und Rundschreiben des BMBWF zum E-Learning gab es in den letzten drei Jahren? Bitte um Auflistung und Verlinkung. 

23. Auf welcher zentralen Informationsplattform sollen sich Lehrer_innen, Schüler_innen und Eltern in Zukunft einen umfassenden Überblick über alle E-Learning-Angebote sowie über die eingesetzten Tools/Software verschaffen können?

24. Welche Kommunikationsmaßnahmen planen Sie zu Beginn des neuen Schuljahres (abgesehen von der Darstellung auf Websites des Ministeriums), um Lehrer_innen, Schüler_innen und Eltern aktiv über bestehende und neue E-Learning-Angebote zu informieren? 

25. Ist vorgesehen, systematisch Feedback der Lehrer_innen, Schüler_innen und Eltern zu den E-Learning-Angeboten einzuholen und zu verarbeiten?

a.    Wenn ja, wie und zu welchen Zeitpunkten?