3524/J XXVII. GP
Eingelangt am 24.09.2020
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Anfrage
des Abgeordneten Kainz
und weiterer Abgeordneten
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Rotes Kreuz gegen Mund-zu-Mund-Beatmung bei Erster Hilfe
Die Tageszeitung Österreich berichtet am 22. September 2020 folgendes:
Corona: Warnung vor "Mund-zu-Mund-Beatmung"
Laut Rotem Kreuz soll bei Reanimation auf Mund-zu-Mund-Beatmung verzichtet werden.
Jahr für Jahr wird zahlreichen Unfallopfern von couragierten Ersthelfern das Leben gerettet. Die nötigen Erste-Hilfe-Maßnahmen, die helfen, die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes zu überbrücken, kennt jeder: Herzdruckmassage und Atemspende, die „Mund-zu-Mund-Beatmung.“
Experten. „Jetzt
hörte aber mein 17-jähriger Sohn beim Erste-Hilfe-Kurs vor der
Führerscheinprüfung, dass die Rot-Kreuz-Experten dringend dazu raten,
wegen der Infektionsgefahr mit Corona-Viren auf die ,Mund-zu-Mund-Beatmung' zu
verzichten", erzählte eine Mutter oe24.at. Dies steht auch in
einer Unterrichtsvorlage des Rot-Kreuz-Bildungszentrums: „Bei
Wiederbelebung soll auf die Atemspende verzichtet werden.“
Wichtig sei, sich bei Erster Hilfe auf die Hertzdruckmassage zu konzentrieren.
Lediglich bei schwer verletzten Kindern könne doch eine
„Mund-zu-Mund-Beatmung“ gemacht werden.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
Anfrage
1. Ist die mediale Darstellung korrekt, dass das Rote Kreuz beim Erste-Hilfe-Kurs Teilnehmern dazu rät, auf Mund-zu-Mund-Beatmung, aufgrund der damit verbundenen Ansteckungsgefahr mit Covid-19, zu verzichten?
2.
Wer hat die
Unterrichtsvorlage des Bildungszentrums des Roten Kreuzes verfasst?
a.) Haben Sie diesbezüglich eine Empfehlung an das Rote Kreuz ausgesprochen?
b.) Falls ja, was waren die Beweggründe für diese Empfehlung?
3.
Warum wird
die Empfehlung derzeit auf Mund-zu-Mund Beatmung zu verzichten nur im
Erste-Hilfe-Kurs ausgesprochen?
a.) Was haben Sie unternommen, um die gesamte Bevölkerung zu informieren?
b.) Falls bis dato noch nichts unternommen wurde, was werden Sie künftig
unternehmen um die Bevölkerung zu informieren?
4. Wie vielen Unfallopfern wurde laut Statistik im Rahmen der Ersthilfe, unter anderem durch Mund-zu-Mund-Beatmung, das Leben gerettet?
5. Wie viele Erst-Helfer gab es seit Beginn der Corona-Krise, die sich durch Mund-zu-Mund-Beatmung am Unfallopfer mit Corona angesteckt haben?
6. Gibt es Alternativen die man anstatt der Mund-zu-Mund Beatmung anwenden kann um das Leben eines Unfallopfers zu retten?