5255/J XXVII. GP

Eingelangt am 05.02.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Michael Schnedlitz

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration

betreffend Internetsuchtpotenzial von Jugendlichen während Corona-Krise

 

 

Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in der virtuellen Welt. Im Zuge dessen verfallen auch immer mehr der Internet- und Computerspielsucht. Seit fast einem Jahr hat sich der Tagesrhythmus der jungen Menschen nun auch noch stark verändert. Ein Lockdown nach dem anderen, Heimunterricht und Ausgangsbeschränkungen hinterlassen vor allem bei unserer Jugend tiefe Spuren.

 

Folgende Auszüge der Wiener Zeitung am 02.07.2020 werden hervorgehoben (Quelle: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/chronik/oesterreich/2066515-Internetsucht-stieg-durch-Lockdown-an.html):

 

Internetsucht nahm durch Lockdown zu

 

"Das Problem ist angewachsen. Die Internetsucht nimmt zu", sagt Yazdi. Konkret gehe es dabei um eine Verschiebung der Wertigkeiten. "Alles, was offline ist, wird immer unwichtiger." Dazu zählen auch Essen, Trinken und Schlafen. Nächtelanges Durchspielen ist die Folge.

 

"Es gibt Jugendliche, die spielen 24 bis 48 Stunden lang, ohne zu essen oder zu trinken", so Yazdi. Und falls etwas getrunken wird, dann etwas, das aufputscht und die aufkeimende Müdigkeit verschwinden lässt. Cola und Energydrinks zum Beispiel, die zudem auch noch das Hungergefühl unterdrücken.

 

"Kinder werden schnell süchtig", sagt Yazdi - und die Eltern machtlos. Vor allem dann, wenn auf jede Aufforderung, den Computer endlich auszuschalten, Aggression die Antwort ist. Der Suchtexperte rät daher, dass immer Eltern und Kinder gemeinsam zur Internettherapie kommen.

 

 

Vor diesem Hintergrund stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration folgende

 

 

Anfrage

 

1.     Wie bewertet Ihr Ministerium die aktuelle Lage bezüglich Internet- und Computerspielsucht von Jugendlichen insbesondere während der Corona-Krise?

2.     Gibt es Prognosen über die genaue Entwicklung der Internet- und Computerspielsucht in Österreich?

a.  Wenn ja, wie sehen diese aus?

b.  Wenn nein, warum nicht?

3.     Welche Initiativen, die vor allem darauf abzielen, die Jugendlichen vor den Gefahren des Internets und insbesondere vor dem Suchtfaktor Internet zu schützen, wurden seit Beginn der laufenden Gesetzgebungsperiode von Ihrem Ministerium ins Leben gerufen und wie sehen diese aus? (Bitte um genaue Aufschlüsselung)

4.     Welche Initiativen, die vor allem darauf abzielen, die Jugendlichen vor den Gefahren des Internets und insbesondere vor dem Suchtfaktor Internet zu schützen, sind von Ihrem Ministerium in Planung?

5.     Gibt es spezielle Arbeitsgruppen, die sich mit den Gefahren des Internets in Zusammenhang mit den Jugendlichen beschäftigt?

a.     Wenn ja, welche?

b.     Wenn ja, seit wann gibt es diese?

c.      Wenn ja, wer sitzt in dieser Arbeitsgruppe?

d.     Wenn nein, warum nicht?

e.     Wenn nein, sind Arbeitsgruppen in Planung?

6.     Haben Sie Aufzeichnungen darüber, wie viele Jugendliche in Österreich von der Internet- oder Computerspielsucht betroffen sind?

a.  Wenn ja, wie sehen diese Aufzeichnungen aus? (Bitte Aufgliederung jeweils auf die letzten 5 Jahre und Anzahl der betroffenen Jugendlichen je Bundesland)

b.  Wenn nein, warum nicht?

7.     In welcher Höhe sind finanzielle Mittel für die Initiativen zur Bekämpfung und Eindämmung der Internet- und Computerspielsucht vorgesehen und wie wird das Budget auf die einzelnen Bundesländer verteilt?

a.  Wie hoch war das Budget im Jahr 2020?

b.  Wie hoch war das Budget im Jahr 2019?

c.   Wie hoch war das Budget im Jahr 2018?