5431/J XXVII. GP

Eingelangt am 17.02.2021
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Hermann Brückl, MA
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz  
betreffend Befunde zur Situation von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie

 

In ihrer Ausgabe vom 4. 2. 2021 lässt die „Zeit“ auf Seite 29 drei Experten zu Wort kommen, die darüber aus ihrer Sicht berichten, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie nach einem Jahr auf Kinder und Jugendliche hat. Eine Kinder- und Jugendärztin berichtet, dass Eltern ihre Kinder als hyperaktiv, konzentrationsschwach oder antriebslos wahrnehmen. „Sie bemerken Auffälligkeiten, die sonst nur Lehrer thematisiert haben...“, „Kinder verstehen nicht, warum neben Schulen auch Sportplätze und Turnhallen geschlossen sind. Der Bewegungsmangel macht sich zunehmend mit Übergewicht bemerkbar.“ („Zeit“ v. 4. 2. 2021, S. 29)

Eine Heilpädagogin berichtet von ihrer Beobachtung, dass viele Kinder „motorisch unruhiger sind, sich nicht vernünftig konzentrieren können. Bei manchen wird die Aussprache verwaschener, anderen fällt es schwer, sich an Regeln zu halten.“ (ebd.) Dies sei auch nach längeren Ferien beobachtbar, wo der Zeitraum überschaubar sei. „Doch nun ist der Zeitraum unüberschaubar. Da können Entwicklungsfenster zugehen.“ (ebd.)

Ein Kinder- und Jugendpsychiater berichtet von verstärktem Aufkommen von Magersucht, Angststörungen, Zwangshandlungen und suizidalem Verhalten. „Vielen ist jegliche Struktur verloren gegangen, Freundeskreise und Orte, die für ihre Entwicklung von großer Bedeutung sind, bleiben ihnen verschlossen, eine konkrete Aussicht auf Veränderung und Normalität gibt es nicht.“ (ebd.)

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

Anfrage

 

1.    Gibt es in Ihrem Ministerium Studien zur Situation von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie?

2.    Falls ja, mit welchen Befunden?

3.    Falls nein, warum nicht?

4.    Falls nein, ist mit einer solchen Studie aus Ihrem Ministerium noch zu rechen bzw. bis wann?