7044/J XXVII. GP

Eingelangt am 17.06.2021
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Hälfte der Pflegekräfte denkt an Jobwechsel

 

 

Eine neue Studie liefert erneut alarmierende Erkenntnisse zur Lage der Kranken- und Pflegekräfte im Akutbereich in Österreich. Diese hat sich während der Pandemie eklatant verschlimmert. Fast die Hälfte denkt immer wieder an einen Berufsausstieg – in absoluten Zahlen wären das 27.700 Pflegekräfte. Befragt wurden Beschäftigte im Krankenhausbereich während der dritten Welle der Coronavirus-Pandemie im März und April. Von ihnen gaben 86 Prozent in der repräsentativen Umfrage an, dass sich die Arbeitssituation durch das Coronavirus sehr stark oder stark verschlechtert hat. 85 Prozent leiden unter der erhöhten psychischen Belastung, die sich u. a. durch Stress, Ängste, Sorgen und Schlaflosigkeit zeigt. Auch körperlich macht sich die Situation bemerkbar, rund die Hälfte sieht sich sehr stark bis stark belastet. Angeführt werden Erschöpfung und zusätzliche oder verstärkte Schmerzen sowie andere körperliche Beschwerden. Unter diesen Vorzeichen wurde auch erhoben, wie viele Pflegekräfte sich einen Berufswechsel vorstellen können. Die Zahl ist alarmierend: Zwei Drittel der Gesundheits- und Krankenpflegekräfte haben zumindest einmal oder sogar schon öfters an einen Berufsausstieg gedacht. Fast die Hälfte erwägt sogar regelmäßig einen Jobwechsel. Auf absolute Zahlen umgelegt wären das mehr als 27.700 Pflegekräfte. Fünf Prozent bereiten derzeit aktiv ihren Branchenwechsel vor, sie gehen dem Pflegesystem verloren.[1]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Ist Ihnen die oben erwähnte Umfrage bekannt?

a.    Wenn ja, welche Konsequenzen wurden Ihrerseits daraus gezogen?

2.    Welche konkreten Pläne verfolgt Ihr Ministerium, um die während der Covid-19 Pandemie stark verschlechterte Arbeitssituation im Pflegebereich wieder verbessern zu können?

a.    Wann kann mit der konkreten Umsetzung dieser Pläne gerechnet werden?

3.    Welche konkreten Pläne verfolgt Ihr Ministerium, um zukünftig dem massiven Schwund von Pflegekräften gegen wirken zu können?

a.    Wann kann mit der konkreten Umsetzung dieser Pläne gerechnet werden?

4.    Welche konkreten Pläne verfolgt Ihr Ministerium, um zukünftig mehr Personen für Pflegeberufe anzuwerben?

a.    Wann kann mit der konkreten Umsetzung dieser Pläne gerechnet werden?



[1] https://orf.at/stories/3216450/