7149/J XXVII. GP

Eingelangt am 28.06.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Peter Schmiedlechner

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend illegaler Tierhandel

 

Wiederholt wird berichtet, dass Tiere illegal ins Inland verbracht werden. Der illegale Handel mit Katzen- und Hundebabys wird immer wieder kritisiert, da er oft mit Tierleid verbunden ist. Bei organisierten Welpenhändlern aus dem benachbarten Ausland ist es in der Regel nicht nachvollziehbar, woher sie ihre Tiere beziehen. Diese stammen oftmals aus unkontrollierten „Hinterhofzuchten". Dort werden die Tiere zum Beispiel sehr oft zu früh von ihren Müttern getrennt. Einige kommen krank am Bestimmungsort an und werden deswegen nicht mehr weitergegeben/verkauft. Manchmal sind auch die neuen Besitzer mit diesen Tieren überfordert. Solche Tiere landen dann auf der Straße oder im Tierheim.

Auch gutgemeinte „Rettung“ von Straßenkatzen oder -hunden im Ausland ist keine gute Idee. Die Tiere können Krankheiten übertragen und diese nach Österreich einschleppen.

 

Laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat seit dem Beginn der Corona-Pandemie die Zahl der beschlagnahmten Tiere aus illegalem Handel in Deutschland zugenommen. Es ist anzunehmen, dass die Entwicklung in Österreich ähnlich ist. Das stellt vor allem die Tierheime vor Kapazitätsprobleme. Diese nehmen die oftmals kranken und schwachen Tiere auf. Dort müssen sie in Quarantäne und werden aufgepäppelt. Trotzdem überleben viele Tierbabys nicht.

 

Über einen aktuellen Fall illegalen Welpenhandels berichtete die Stadt Wien.[1] Eine Person in Niederösterreich meldete eine herumirrende Hündin. Die Hündin hatte einen ausländischen Chip, zudem war das Tier krank und abgemagert. Wie sich herausstellte war die Finderin bereits als illegale Welpenhändlerin amtsbekannt. In diesem Fall konnte man die Händlerin anzeigen. Viele Fälle bleiben jedoch ungelöst.

 

Um Tierleid zu verhindern, brauchen wir dringend strengere Maßnahmen gegen diese illegalen Praktiken.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

1.    Wie viele Anzeigen wegen illegalem Welpen- und Katzenhandel gab es in den letzten fünf Jahren?

a.    Gegen welche Paragraphen haben die Händler verstoßen?

b.    Welche Strafen haben sie erhalten?

c.    Wie teilen sich diese Anzeigen nach Bundesländern auf?

d.    Um welche Tiere handelte es sich jeweils?

2.    Welche anderen Tierarten wurden öfters in den letzten fünf Jahren nach Österreich illegal importiert?

3.    Wie oft landeten die illegal importierten Tiere in den letzten fünf Jahren im Tierheim?

4.    Wie oft kommt es vor, dass die illegal importierten Tiere an Krankheiten leiden?

a.    Um welche Krankheiten handelte es sich dabei in den letzten fünf Jahren?

5.    Aus welchen Ländern stammten die illegal importierten Tiere in den letzten fünf Jahren?

6.    Welche Maßnahmen werden gesetzt, um den illegalen Welpen- und Katzenhandel zu unterbinden?

 



[1] https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210618_OTS0046/ein-weiterer-fall-von-illegalem-tierhandel-in-wien-aufgedeckt