7991/J XXVII. GP

Eingelangt am 22.09.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Peter Wurm, Erwin Angerer, Mag. Christian Ragger, Dr. Dagmar Belakowitsch

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend ÖGK will neue Anreize für Kassenärzte schaffen

 

Folgende ORF-ON-Meldung wurde am 17.September 2021 veröffentlicht:

ÖGK will neue Anreize für Kassenärzte schaffen

Angesichts zunehmend verwaister Kassenärzteplanstellen will die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) gegensteuern. Es gehe nicht nur ums Geld, sondern auch um die Rahmenbedingungen, sagte Generaldirektor Bernhard Wurzer.

Es solle Modelle für jene geben, die die Selbstständigkeit scheuen, aber auch das Angebot von „All-in-one“-Ordinationspaketen. Denkbar seien zudem dislozierte Ambulanzen von Spitälern, meinte Wurzer.

Kein Rütteln am Gesamtvertrag

Am Gesamtvertrag als einem der Grundpfeiler der Beziehung zwischen Ärzten und Sozialversicherung will Wurzer nicht rütteln. Er wolle aber – in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer, wie er betonte – ein „Potpourri an Angeboten“ und eine individuellere Vertragsstruktur schaffen, aus dem Ärzte wählen können.

„Ich glaube, dass wir eine Vielzahl von Modellen brauchen. Das eine Modell, die eine Kassenarztstelle wird es nicht mehr geben“, zeigte er sich überzeugt.

In der Umgebung Wiens habe man etwa eine Ärztin für eine Kassenordination gewonnen, indem diese bei einem benachbarten Mediziner angestellt wurde. Ähnliches kann sich Wurzer sowohl auf Zeit als auch unbegrenzt vorstellen, ebenso Modelle, bei denen die Kasse für die Ordinationsausstattung oder die IT-Infrastruktur sorgt, um Interessenten und Interessentinnen für eine Kassenpraxis zu gewinnen.

Wurzer: Weniger Widerstand bei Ärztekammer

Bei der Ärztekammer ortet Wurzer weniger Widerstand und ein langsames Umdenken in diese Richtung. „Wenn man Modelle sieht und angreifen kann, ist es leichter zu zeigen, dass es funktioniert“, meinte er.

Das habe sich auch bei den Primärversorgungsnetzwerken und -zentren gezeigt. An diesen will der ÖGK-Generaldirektor festhalten, auch wenn ihre Etablierung länger als geplant dauere. Sie seien vor allem für Ballungszentren „das Modell der Zukunft“.“

https://orf.at//stories/3228867/

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

 

ANFRAGE

 

1)    Wie soll das „neue ÖGK-Konzept“ für den niedergelassenen Bereich konkret aussehen?

2)    Wurden Ihnen als Gesundheitsminister dieses „neue ÖGK-Konzept“ für den niedergelassenen Bereich bereits präsentiert?

3)    Wenn ja wann?

4)    Wie sollen insbesondere die von ÖGK-Generaldirektor Wurzer ausgelobten „All-in-one“-Ordinationspakete ausgestaltet sein?

5)    Wie soll insbesondere das Modell sogenannter „dislozierter Ambulanzen“ von Spitälern ausgestaltet sein?

6)    Wie soll insbesondere das Modell einer durch die ÖGK zur Verfügung gestellten Ordinationsausstattung oder IT-Infrastruktur für den niedergelassenen Bereich ausgestaltet sein?

7)    Bis wann sollen alles diese Modelle finanziell, organisatorisch und personell „ausgerollt“ sein?

8)    In welchem Zeitplan sollen diese Modelle in den einzelnen Bundesländern „ausgerollt“ sein?