7999/J XXVII. GP

Eingelangt am 22.09.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Peter Schmiedlechner

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Verstöße gegen Tierschutz im Bundesland Salzburg

 

Eine erschreckend hohe Zahl an Tierquälerei-Fällen bei Haustieren hat die Wiener Tierschutz Ombudsstelle gemeldet.

 

Der ORF berichtete:[1]

Mehr als 450 Fälle von Tierquälerei gemeldet

Die Wiener Tierschutz Ombudsstelle (TOW) hat ihren Tätigkeitsbericht für die Jahre 2019 und 2020 vorgelegt. Demnach war die Stelle in 454 Fälle involviert, in denen Personen wegen Übertretung des Tierschutzgesetzes in Wien angezeigt worden waren.

Die TWO vertritt seit 2005 die Interessen des Tierschutzes. Geleitet wird sie von Eva Persy. Als „Anwältin der Tiere“ gewährleistet die Tierschutz Ombudsfrau in behördlichen Verfahren, dass die Interessen des Tierschutzes berücksichtigt werden.

Im Tätigkeitszeitraum 2019/20 war sie so in insgesamt 454 Fälle involviert, bei denen Personen wegen Verstößen gegen das Wiener Tierschutzgesetz angezeigt worden waren. Diese reichten von bei Hitze in Autos zurückgelassenen Hunden über die vorsätzliche Misshandlung eines Meerschweinchens bis hin zu unzulänglich in einem Restaurant gehaltenen Wasserschildkröten.

Steigende Abgabe von „Corona-Heimtieren“

Zusätzlich gab es 100 Bewilligungsverfahren, in denen die Experten und Expertinnen der Ombudsstelle konkrete Haltungsvorgaben für die Genehmigung von Veranstaltungen oder Einrichtungen mit Tieren machen konnten. „Im Corona-Jahr 2020 ist die Anzahl der behördlichen Verfahren deutlich niedriger gewesen“, so Persy, die in den nächsten Jahren wieder einen deutlichen Anstieg erwartet.

Bereits gestiegen sind die Informationsangebote der Tierschutz Ombudsstelle Wien in digitaler Form. Als Beispiele wurden eine Kurzvideoreihe zum Tierschutzrecht oder der Wiener Sachkundekurs genannt, der temporär online abgehalten wurde. Die Website www.tieranwalt.at und die 2019 gestartete Facebook-Seite wurden neugestaltet.

„Viele Menschen haben sich in der Pandemie durch ein Heimtier Trost oder Abwechslung vom Corona-Alltag versprochen“, berichtete Persy. Mit den Beratungsangeboten habe man in einigen Fällen übereilte Entscheidungen verhindert. Die jetzt steigenden Abgaben der Tiere zeige indes, „dass sich leider nicht alle Neu-Heimtier Halterinnen der großen Verantwortung und Aufgabe bewusst waren, die ein Tier mit sich bringt.“

 

Die Anzahl der Fälle in anderen Bundesländern wird nicht genannt.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

 

Anfrage

 

1)    Wie viele Fälle von Tierquälerei gab es im Bundesland Salzburg in den letzten fünf Jahren?

a)    Um welche Tiere handelte es sich?

b)    Um welche Verstöße handelte es sich dabei?

2)    Wie viele Haustiere und wie viele Nutztiere werden im Bundesland Salzburg gehalten?

3)    Wie oft kam es in den letzten fünf Jahren im Bundesland Salzburg zur Tierquälerei bei den Nutztieren und wie oft kam es zur Tierquälerei bei Haustieren?

a)    Wie viele Fälle der Tierquälerei bei Haustieren gab es pro 1.000 Haustiere in den letzten fünf Jahren?

b)    Wie viele Fälle der Tierquälerei bei Nutztieren gab es pro 1.000 Nutztiere in den letzten fünf Jahren?

4)    Wie hat sich die Zahl der Fälle von Tierquälerei im Bundesland Salzburg langfristig entwickelt?

5)    Wurden wegen Corona im Bundesland Salzburg steigende Abgaben von Tieren in Heimen festgestellt?

a)    Falls ja, um wie viele Tiere handelte es sich dabei? (Auflistung seit Beginn der Corona-Krise.)

b)    Wie viele Tiere werden üblicherweise in diesem Zeitraum abgegeben?

6)    Wie viele Tiere im Bundesland Salzburg befinden sich aktuell in Tierheimen?

7)    Wie lange bleibt im Bundesland Salzburg ein Tier „normalerweise“ im Tierheim?

8)    Wie oft werden Fälle von Tierquälerei gemeldet, welche sich als unwahr erweisen? (Bitte um eine Auflistung für das Bundesland Salzburg in den letzten fünf Jahren.)

a)    Wie viele davon betreffen Haustiere?

b)    Wie viele davon betreffen Nutztiere?

 



[1] Mehr als 450 Fälle von Tierquälerei gemeldet - wien.ORF.at