8889/J XXVII. GP

Eingelangt am 03.12.2021
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Anfrage

der Abgeordneten Fiona Fiedler‎‎, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Soziales‚ Gesundheit‚ Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Cochlea Implantate

 

Den Schritt zu wagen, sich ein Cochlea-Implantat (CI) einsetzen zu lassen, ist eine Entscheidung fürs Leben, da das Implantat gehörlose, ertaubte und lautsprachlich kommunizierende Menschen jeden Tag begleitet. Für gehörlose und ertaubte Menschen, deren Hörnerv als Teilorgan der auditiven Wahrnehmung noch funktionsfähig ist, sowie für hochgradig Schwerhörige, bei denen die Versorgung mit einem Hörgerät nicht mehr ausreichend ist, ist dieser Schritt unglaublich wichtig. Patienten können durch die Erzeugung der elektrischen Reize in der Hörschnecke individuelle Hörerzeugungen erleben, die ihnen ansonsten verwehrt bleiben. Das Hören mit einem CI ist zu Beginn natürlich ungewohnt. Im Laufe der ersten Wochen erfolgt ein Gewöhnungsprozess an den Klang des CIs und die Lautstärke, die für das optimale Hören mit CI erforderlich ist. Die Sprachprozessor-Optimierung ist dabei ein wichtiger Baustein. Hören und Sprachverstehen mit einem CI müssen gelernt werden. Umso wichtiger ist es, dass es hier Rehabilitationszentren gibt, die es in Österreich, nach heutigem Stand, allerdings noch nicht gibt. Viele CI-Empfänger nehmen aus diesem Grund eine kostspielige und mühsame Anreise nach Deutschland in Kauf.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

 

  1. Wie viele Cochlea Implantate wurden in Österreich jemals implantiert? (Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesländern, sowie Anzahl pro Jahr seit Beginn von Impelmetierungen)
  2. Wie viele Cochlea Implantate werden monatlich in Österreich implantiert? (Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesländern)
    1. Wie viele einzelne Patienten sind davon betroffen. Bitte um Differenzierung zwischen einseitiger bzw. beidseitiger CI-Versorgung.
    2. Wie viele Patienten davon waren von Geburt an gehörlos?
    3. Wie viele Patienten davon waren später ertaubt?
  1. Wie alt sind die Patienten, wenn sie diesen Eingriff haben? (Bitte um Aufschlüsselungen nach Altersgruppen)
  2. Wie viele Patienten werden auf Rehabilitation geschickt?
  3. Wie viele Anträge auf Rehabilitation in Deutschland werden gestellt?
    1. Wieviele davon werden abgelehnt?
    2. Aus welchen Gründen wurden sie abgelehnt?
  1. Wie hoch sind die Kosten für eine Rehabilitation nach so einem Eingriff?
  2. Wie viele Logopäden mit Kassenverträge, die mit CI-Patienten arbeiten, gibt es in Österreich. Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesländern.