18.55

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ho­hes Haus! Sehr geehrte Frau Kollegin Kuntzl, ich möchte nur eine kleine Bemerkung machen, und zwar hat Frau Heidi Glück damals auch den ehemaligen Stadtschulrats­präsidenten Scholz beraten. (Abg. Kuntzl: Schüssel! – Abg. Leichtfried: Schüssel, Schüssel!) Die Beratung des Präsidenten Scholz hat ausgezeichnet funktioniert und da hat Parteipolitik auch keine Rolle gespielt. (Abg. Leichtfried: Wie hat dieser Wolfgang geheißen?)

Herr Scholz hat auch tatsächlich einen guten Bericht abgeliefert, und ich muss geste­hen, der Bericht, den Frau Wiesinger abgeliefert hat und der veröffentlicht wurde, hat auch seine Qualitäten und man kann daraus auch etwas ersehen. Gerade der Vorwurf, den Sie machen, es würde zu sehr Parteipolitik betrieben werden (Ruf bei der SPÖ: Was sonst, Herr Taschner? Was sonst?), konterkariert den Vorwurf, dass dann die schwarze Glück kam und versucht hat, schwarz zu spielen. Scholz ist in dieser Hinsicht vollkommen immun gegenüber jeder parteipolitischen Inanspruchnahme. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Leichtfried: Das war jetzt ein sehr zögerlicher Applaus!)

Gerade Hopmann, ein Bildungstheoretiker von Format, hat gesagt: Parteipolitik ist gar nicht das Thema der Bildungspolitik, das ist ein vollkommenes Nebenthema. Das wirk­liche Thema ist ganz woanders.

Sie haben von Experten gesprochen, Frau Hammerschmid (Zwischenruf bei der SPÖ), Hopmann hat außerdem gesagt: „Immerhin sei unzweideutiges Expertenwissen in der Bildungspolitik eine Fantasie“. – Glauben Sie jenen Fachleuten, die das wirklich kön­nen! Zwei von ihnen, die an der Bildungspolitik konkret arbeiten und wissen, wo es lang­geht, haben wir heute gehört, die beiden Damen Salzmann und Deckenbacher. (Abg. Matznetter: Wir haben nichts gehört davon!) Sie wissen, dass wir auf einem guten Weg sind.

Frau Hammerschmid, Sie haben es wirklich - - (Abg. Leichtfried: Hammerschmid? – Abg. Matznetter: ... davon hat er keine Ahnung! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Entschuldigung, Frau Hamann, Sie haben es wirklich gut auf den Punkt gebracht. Wir müssen in die Zukunft blicken, diese Suche nach Ursachen ist irgendwie uninteressant, wenn wir wissen, worauf es hinausläuft.

Frau Künsberg (Abg. Kuntzl: Verteilen Sie jetzt Noten, Herr Professor?), Sie haben ja gesagt, keiner von uns kümmert sich um die Zukunft, keiner will wissen, wie es im Jahr 2050 aussieht. Ich will es wissen, aber ich weiß es natürlich nicht, weil die Zukunft unberechenbar ist, das können Sie mir glauben. Ich weiß nur eines, und zwar, dass wir die Kinder darauf vorbereiten können. Wir können die Kinder darauf vorbereiten, indem sie Lesen, Schreiben, Rechnen und – das würde ich auch sagen – unbedingt Denken lernen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Der zweite Punkt ist, dass sie wissen, woher sie kommen, und dass sie wissen, dass sie Fähigkeiten haben, in die Zukunft hineinzugehen. Da kommt diese digitale Bildung mit ins Spiel, und das wird alles von uns vorbereitet. Wir machen es geschickt, das will ich noch einmal wiederholen, denn wir gehen nicht mit ideologischen Betonmauern he­ran, sondern wir gehen von verschiedenen Sichtweisen aus und versuchen, trotz der verschiedenen Sichtweisen nicht in eine Sackgasse hineinzugehen, wo niemand den anderen verstehen möchte. Wir versuchen im hegelianischen Sinn, eine Synthese zu bilden, wo es einfach eine Zukunft gibt, und darauf sind wir sehr stolz.

Dazu haben wir gute Projekte, ich darf das noch einmal sagen, darunter die Deutsch­förderklassen. Die Tatsache, dass wir die Deutschförderklassen jetzt evaluieren und verbessern werden, zeigt, dass wir pragmatisch und nicht ideologisch denken. Das ha­ben wir Ihnen ja auch zugestanden und das ist auch ein wirklich wichtiger Punkt.

Zur Elementarbildung: Wir werden die Lehrpläne dahin gehend adaptieren, dass wir wirklich zukunftsweisende Lehrpläne haben, die dafür sorgen, dass den Kindern eine Karriere offensteht. Wir werden die Mittlere Reife einführen, die nichts damit zu tun hat, ob wir ein differenziertes oder nicht differenziertes Schulsystem haben. Das sind nur einige Punkte der Maßnahmen, die wir setzen werden, damit das Zusammenleben in den Klassen gut funktioniert. Über die Einführung der Time-out-Klassen und Ähnliches will ich schweigen, aber es ist wirklich viel im Gang.

Wir sind eigentlich auf einem guten Weg, und ich lasse mir nicht von irgendjemandem sagen, wir machen da etwas Falsches. Frau Meinl-Reisinger, Sie haben versucht, Tü­ren aufzustoßen, aber die sind schon längst sperrangelweit offen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Meinl-Reisinger: Ich habe probiert, durch­zugehen! Was ist, wenn ich mir dabei die Nase blutig schlage? – Abg. Leichtfried: Da war die erste Rede besser!)

18.59

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Philip Kucher. – Bitte. (Ruf bei der ÖVP: Philip, reiß di zsamm!)