22.38

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch (FPÖ): Herr Präsident! Ja, die sechste Ur­laubswoche gibt es derzeit nur, wenn man 25 Jahre im gleichen Betrieb ist. Ein Aspekt, der heute noch überhaupt nicht wirklich beleuchtet wurde, ist, dass man sich mit 25 Jahren Arbeit am Buckel ja auch möglicherweise nicht mehr so schnell erholt und entspannt. Da ist es aber relativ egal, ob ich 25 Jahre in ein und demselben Betrieb oder in fünf verschiedenen Betrieben war.

Wir wissen, dass die Arbeitswelt viel flexibler geworden ist, dass Leute permanent ih­ren Arbeitsplatz wechseln – ob gewollt oder ungewollt, das lasse ich jetzt einmal da­hingestellt. Klar ist aber: Jemand, der 25 echte Arbeitsjahre hinter sich hat, hat unserer Meinung auch einen Anspruch auf eine sechste Urlaubswoche; dies deshalb, weil er eben so lang gearbeitet hat, weil er ein bestimmtes Lebensalter erreicht hat. Wir wis­sen auch genau, dass die Leistungsfähigkeit sinkt und die Regeneration länger dauert.

Es wäre auch ein gerechtes System, weil nicht einzusehen ist, dass nur jene, die 25 Jahre in einem Betrieb sind, davon profitieren sollen. Das werden nämlich immer weniger, Herr Kollege Smolle, das bleibt ja nicht gleich. Immer weniger Leute haben Karrieren von 25 Jahren in ein und demselben Betrieb. Es ist einfach illusorisch, zu glauben, dass es das heutzutage noch oft gibt. Ja, das wird es in Einzelfällen schon noch geben, die große Mehrheit wechselt aber.

Daher sollte man darüber nachdenken, ob man Leuten, die ein gewisses Lebensalter erreicht haben, die eine gewisse Anzahl an Arbeitsjahren absolviert haben, die für dieses System schon wirklich viel geleistet haben, nicht dasselbe zugesteht wie einem, der das Glück hatte, in ein und demselben Betrieb bleiben zu dürfen. Jobwechsel, Ar­beitsplatzwechsel geschehen nicht immer freiwillig, es gibt viele äußere Umstände, die das sozusagen erzwingen. Da können Arbeitnehmer oft nichts dafür. Die fangen dann wieder bei null an. Also ganz ehrlich: Dieses System ist nicht gerecht. (Beifall bei der FPÖ.)

22.40

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Koza. – Bitte.