17.13

Abgeordnete Mag. Martina Künsberg Sarre (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte als Bildungssprecherin noch drei Grup­pen hervorheben, die, glaube ich, am heutigen Tage noch gar nicht erwähnt wurden.

Da sind zum einen die Lehrerinnen und Lehrer. Viele von uns haben sich ja gedacht, es würde nicht funktionieren, dass Kinder im Homeschooling mit Lernstoff versorgt werden. Es klappt; zwar natürlich nicht auf dem technischen und digitalen Stand, den wir uns wünschen würden und der in anderen Ländern längst möglich ist, aber es klappt jetzt einmal.

Viele Lehrerinnen und Lehrer geben in diesen Tagen ihr Bestes, um mit ihren Schü­lerinnen und Schülern in Kontakt zu bleiben. – Ich danke Ihnen allen dafür, dass Sie sich auch abseits des Lernstoffs ganz, ganz viele Dinge einfallen lassen, nämlich Kin­der mit aufmunternden Worten, Gesten und Fotos versorgen. Ich appelliere an Sie: Bit­te, machen Sie so weiter, denn für viele Schülerinnen und Schüler sind Sie in diesen Tagen ganz, ganz wichtige Ansprechpersonen! (Beifall bei den NEOS und bei Abge­ordneten der Grünen.)

Die zweite Gruppe sind die Eltern. Ich habe selbst drei schulpflichtige Kinder zu Hause, und es wird mir bewusst, wie teilweise schwierig und herausfordernd es ist, die eige­nen Kinder zu unterrichten, etwas so zu erklären, dass es auch bei den Kindern an­kommt und von ihnen verstanden wird. Das ist alles nicht trivial, und dafür gibt es aus gutem Grund Expertinnen und Experten, nämlich die Lehrerinnen und Lehrer.

Wir Eltern sind nicht nur mit dem Schulstoff beschäftigt, sondern haben meistens auch noch einen eigenen Job, den wir jetzt von zu Hause aus machen müssen, und viele sind damit beschäftigt, ihre Unternehmen zu retten und zu schauen, wie es bei ihnen weitergeht. – Herzlichen Dank auch an alle Eltern und Betreuungspersonen, die jetzt während der Schulschließungen ihr Bestes geben. (Beifall bei NEOS und Grünen so­wie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Zu guter Letzt möchte ich unseren Kindern und Jugendlichen danken. Auch für sie ist die derzeitige Situation eine Riesenumstellung. Es ist ein Rieseneinschnitt in ihr Leben, in ihren Tagesablauf und in ihre sozialen Kontakte. Viele haben auf fixe Termine, auf große Ereignisse wie die Matura, wie den Skikurs oder die Lesenacht hingefiebert. Je nach Alter hat das alles eine große Bedeutung für unsere Kinder und Jugendlichen.

Wir sprechen immer davon, dass die Kinder die Zukunft sind. – Ja, das ist richtig. Um­so wichtiger ist es, dass wir Erwachsenen – da würde ich jetzt alle einladen, wirklich zuzuhören, denn es betrifft uns alle – uns unserer Verantwortung bewusst sind. Wel­che Erinnerungen bei unseren Kindern aus dieser Zeit zurückbleiben, wird von un­serem Verhalten abhängen. Ich finde es ausdrücklich gut, dass Sozialarbeiter und Schulpsychologen ab sofort bei Rat auf Draht für Sorgen, Ängste et cetera von Kindern und Familien da sind.

Unsere Kinder und Jugendlichen werden sich natürlich an das Coronavirus erinnern, aber viel mehr werden sie sich erinnern, wie wir Erwachsenen mit der Situation umge­gangen sind, wie wir miteinander gesprochen haben, wie wir mit unseren Kindern und Jugendlichen gesprochen haben. Es wird verschiedene Erinnerungen, verschiedene Facetten dieser Krise geben, aber was uns allen wichtig und bewusst sein sollte, ist, dass es vor allem eine Erinnerung des Mutes, der Hoffnung und der Zuversicht sein sollte.

Unsere Kinder haben Vertrauen, dass wir die Gegenwart gut meistern. Seien Sie sich bitte dieser Verantwortung bewusst! (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Maurer.)

17.17

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Kollege Maximilian Lercher. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.