16.42

Abgeordnete Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Herren Minister! Hohes Haus! Geschätzte Österreicherinnen und Österreicher! Zu­nächst: Herr Brandstätter, danke für Ihre Buchtipps. Ich finde das auch immer wirklich sehr angenehm. Ich möchte nicht desillusionieren, trotzdem: Es haben auch Abgeord­nete vor Ihnen bereits Bücher gelesen und aus diesen zitiert. (Abg. Brandstätter: Bravo! Schön!) Frau Kugler macht das auch häufig. (Beifall bei der ÖVP, bei Abge­ordneten der Grünen sowie des Abg. Brandstätter.)

Zu unseren Punkten heute: Ich freue mich, denn in diesem Haus sind natürlich oft der Konflikt und die Uneinigkeit das Dominierende, auch der Diskurs, und im Bereich der Außenpolitik erlebe ich das ganz anders. Es gibt im Ausschuss eine sehr, sehr wertschätzende, respektvolle Basis im Umgang miteinander, eine Sachlichkeit und eine Unaufgeregtheit, und das empfinde ich als unglaublich angenehm. Notwendige Entscheidungen werden gemeinschaftlich diskutiert und dann pragmatisch getroffen. Ich möchte mich deshalb wirklich bei allen Fraktionen bedanken, dass hier im Bereich der Außenpolitik diese Verantwortung im Vordergrund steht und so der Gutteil der Entscheidungen bislang einstimmig war. Das finde ich ganz, ganz schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Es ist ein gutes Zeichen für ein Land, dass diese Ebene nicht zum Spielball des politi­schen Matches wird. Wir diskutieren heute ein breites Spektrum, und ich möchte einen kleinen Bereich herausnehmen und beleuchten, weil er unglaublich wichtig für unsere wirtschaftliche Zukunft in Österreich ist: Das ist das Ansiedeln internationaler Organisa­tionen, wie die Opec eine ist. Diese Standortfrage mit 10 000 Arbeitsplätzen betrifft uns alle. Der Opec Fund for International Development möchte seinen Mitarbeitern bessere Rahmenbedingungen bieten, und ich glaube, es geht um die Rahmenbedingungen, die wir für Expats hier bieten können. Wenn wir künftig mehr Standorte dieser Institutionen wollen, dann liegt es an uns, Lebensqualität, Kunst, Kultur – internationale Schulen wurden angesprochen –, Forschungseinrichtungen, Forschungsprämien, aber auch at­trak­tivere Lohnnebenkosten zu bieten. Das sind wirtschaftliche Parameter, die notwen­dig sind, um diese Menschen auch anzuziehen.

Bedanken möchte ich mich bei Minister Schallenberg: ein großes Lob an dein Team! Die letzten Wochen haben wir alle, quer durch alle Fraktionen, unheimlich viel positives Feedback betreffend die Menschen, die nach Hause geholt worden sind, bekommen. Ich empfinde es als Privileg, in einem Land mit derartigen Spitzendiplomaten leben zu können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Unsere Diplomatische Akademie genießt Weltruf und hat viele Generationen an Top­diplomaten hervorgebracht, die nun international als Markenbotschafter für Österreich im Ausland sind.

Die Covid-Pandemie hat uns gezeigt, dass wir vernetzt und voneinander abhängig sind, daher brauchen wir Einigkeit gerade im Auftritt nach außen. Dieser Nebel der Pandemie soll uns nicht den Blick auf die Schönheit und das Wesentliche in unserem Land, nämlich die Großartigkeit der Menschen, verstellen. Wir müssen jetzt versuchen, die beste Version von uns selbst zu sein – Wien als Anziehungspunkt des inter­nationalen Dialoges, wie Frau Klubobfrau Rendi-Wagner in Ihrer Rede angeführt hat.

Heute Früh habe ich in dem kleinen Souvenirgeschäft unten in der Augustinerstraße, das im Moment dauerhaft geschlossen ist, ein kleines Schild an der Tür gesehen, auf dem stand: Come in, we’re awesome!, also: Kommt herein, wir sind großartig! – Ver­mitteln wir alle gemeinsam diese Botschaft im In- und Ausland, damit der Souvenir­laden seinen Kunden bald wieder die Türe öffnen kann. – Come in, we’re awesome! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Meinl-Reisinger: Aber das Problem ist, das Geschäft war dauerhaft geschlossen ...!)

16.46

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Troch. – Bitte.