19.45

Abgeordneter Dietmar Keck (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Herr Bundesminister, dass diese Mund-Nasen-Schutz-Pflicht mit 15. Juni aufgehoben wird, ist, finde ich, wirklich in Ordnung; ich bringe Ihnen, Herr Bundesminister, hier nur folgendes Beispiel von heute Morgen im Hotel:

Es gibt da klare Richtlinien, wann ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen ist und wann nicht. Heute zum Beispiel – das haben einige mitbekommen, weil ja mehrere Abge­ordnete in diesem Hotel übernachten – haben die Kräfte dort gesagt, der Mund-Nasen-Schutz ist beim Frühstück dauerhaft zu tragen. – Das ist ein Ding der Unmöglichkeit! Das kann man nicht machen. Die Lockerungsverordnung sieht vor, den Mund-Nasen-Schutz beim Betreten des Hotels zu tragen, dann kann man ihn herunternehmen, und die Geschichte wäre erledigt gewesen. Andere haben gesagt, man muss den Mund-Nasen-Schutz auch tragen, wenn man auf die Toilette geht. – Da sind teilweise Maßnahmen gesetzt worden, die unwahrscheinlich sind.

Dasselbe hat auch auf die Schulen zugetroffen. Wenn man sich das angeschaut hat, hat man gesehen, dass auch da Maßnahmen gesetzt worden sind wie etwa jene, dass Schüler, Volksschüler den Mund-Nasen-Schutz auch in der Pause im Schulhof tragen müssen. Da sind wirklich verheerende Dinge passiert! Erklär einem siebenjährigen Volksschüler einmal, wieso er ihn in der Pause im Schulhof tragen muss, ein anderer, sein Freund, der in eine andere Schule geht, ihn nicht tragen muss! Ich glaube also, es ist wirklich gut, dass der Mund-Nasen-Schutz für eine kurze Zeit einheitlich wegkommt.

Jetzt aber zum Antrag des Kollegen Kaniak betreffend „COVID-19-Blutplasmaspenden­initiative“. Immer wenn ich Blutplasma höre, erinnert mich das an meine Lehrzeit und Bundesheerzeit. Da hat man sehr wenig verdient, mein erlernter Beruf ist ja Friseur, und ich habe zum Beispiel in der Lehrzeit in der Woche 50 Schilling verdient, was da­mals doch sehr wenig war, und man hat für eine Blutplasmaspende auch 50 Schilling erhalten. Das heißt, wir haben damit damals sehr wohl unser Lehrlingsgehalt aufge­bessert, und das hat sich auch beim Bundesheer so zugetragen, daher weiß ich, was es heißt, Blutplasma zu spenden und was damit gemacht wird. Viele haben es nicht gemacht.

Ich finde es ja gut, dass der Vorschlag des Kollegen Kaniak aufgenommen wurde, dass alle Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern (Zwischenruf der Abg. Gabriela Schwarz), wenn sie genesen sind, diesen Zettel erhalten, mit dem sie aufgefordert werden, sich freiwillig für eine Blutplasmaspende zur Verfügung zu stellen. Der Herr Sozialminister beziehungsweise Gesundheitsminister hat es ja schon gesagt: Drei schwer Erkrankte konnten in der Grazer Universitätsklinik mit einer Blutplasmaspende geheilt werden, wenn man es so bezeichnen will.

Es ist notwendig, dass das auch weiterhin passiert, denn sollte wirklich eine zweite Welle kommen, hat man zumindest so viele Blutplasmareserven, dass man Schwer­kranken sofort helfen kann. (Beifall bei der SPÖ.)

19.47

Präsidentin Doris Bures: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeordnete Alexandra Tanda zu Wort. – Bitte.