19.59
Abgeordneter Michael Bernhard (NEOS): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Die Coronakrise und der leichte oder auch schwere Verlauf der Erkrankungen hat ein Thema zutage gebracht, das uns in Wirklichkeit in der Umweltpolitik schon sehr lange beschäftigt, und zwar im Konnex mit der Gesundheitspolitik, nämlich die Frage: Welche Bedeutung, welche Wirkung hat Luftverschmutzung bei einer Lungenerkrankung?
Es gibt – und da möchte ich jetzt auch zur Evidenz zurückkommen – bereits relativ große Klarheit. Für die erste Sars-Pandemie gibt es Studien, die auch peerreviewt sind, die klar aufgezeigt haben: Bei einem hohen Stickstoffdioxidgehalt in der Luft ist die Sterblichkeitsrate um 100 Prozent höher. Bei einer leicht erhöhten Luftverschmutzung ist die Sterblichkeit noch immer um 84 Prozent höher.
Bei der Covid-19-Pandemie hat es ebenfalls bereits Studien gegeben, die aber noch nicht entsprechend begutachtet sind, sodass man nicht abschließend sagen kann, welches Gewicht sie haben, aber sie sind durchaus fundiert. Eine Studie der Harvard University hat 3 000 Bezirke in den Vereinigten Staaten analysiert und festgestellt, dass dort die Sterblichkeit am höchsten ist, wo auch die Luftverschmutzung am höchsten ist.
Eine ähnliche Studie gibt es auch aus Europa, und zwar von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, und auch diese Studie sagt, dass beispielsweise in Italien, Spanien und Deutschland in jenen fünf Regionen, die die höchste Luftverschmutzung hatten, 78 Prozent der Sterbefälle stattgefunden haben. Das ist alles noch keine hundertprozentige Gewissheit, und es gibt Tausende andere Parameter, die sich auch noch darauf auswirken, wie schwer eine Covid-Erkrankung verläuft, allerdings bin ich sehr froh, dass mein Antrag im Gesundheitsausschuss, nämlich dass man sich auf Ebene der österreichischen Regionen und Bezirke damit beschäftigt, welche Art von Luftverschmutzung welchen Beitrag zur Erkrankungsschwere bringt, angenommen worden ist beziehungsweise von den Regierungsparteien etwas überarbeitet und dann zur Abstimmung gebracht worden ist.
Ich bedanke mich an dieser Stelle auch für die konstruktive Zusammenarbeit im Gesundheitsausschuss und wünsche uns allen noch einen schönen Abend. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)
20.01
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Rudolf Silvan. – Bitte. (Abg. Haubner: Ein kurzes Schlusswort! – Abg. Silvan – auf dem Weg zum Rednerpult –: Ich habe viel Redezeit!)