20.45

Abgeordneter Johann Höfinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Frau Bundes­minister! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine Vorredner haben sehr ausführlich erläutert, worum es heute geht: dass es sich nur um eine Anpas­sung handelt. Das stimmt. Alle haben einen Ausflug in die allgemeine Energiediskussion gemacht; da möchte ich ganz kurz einhaken.

Wenn man sich die Energieversorgung in Österreich anschaut – und da sind wir nicht alleine auf dem europäischen Kontinent oder weltweit –: Der Energieverbrauch, die ‑nachfrage steigen nach wie vor. Das hat damit zu tun, dass wir uns einen Wohlstand gegönnt haben, der uns jeden Tag mit all dem, was wir errungen haben, das Leben leichter macht, angenehmer macht – wie auch immer. Das sind wir alle. Wenn wir nur daran denken: Früher gab es im Winter den höchsten Strom- und Energieverbrauch, weil geheizt werden musste; jetzt gilt das für den Sommer, weil sich immer mehr Menschen eine Klimaanlage, ein Kühlgerät leisten. Die Sommer sind auch heißer geworden, es gibt viel mehr Hitzetage und alles, was dazugehört.

Es ist bequem geworden, sich das eine oder andere als Unterstützung zu leisten, und das ist auch gut so. Dieser Tatsache müssen wir ins Auge schauen. Das heißt, es ist ein Thema, das uns alle betrifft, und wenn wir unsere Energieversorgung, die ‑erzeugung, den ‑verbrauch, die ‑effizienz umbauen wollen, dann geht das nur Hand in Hand: Hand in Hand mit der Industrie, die wir als Standort und als Produktionsstätte brauchen, Hand in Hand mit dem Gewerbe, Hand in Hand mit der Bevölkerung.

Ich habe die Diskussionen in den letzten Jahren erlebt: Es geht nicht gut, wenn man nur etwas vorschreiben will, wenn man etwas verbieten will. Denken wir nur an den ge­samten Bereich der Energieproduktion: Da waren ja viele unterwegs, um auch erneuer­bare Energien ganz engagiert zu verhindern! Das wird in Zukunft nicht gehen. Wenn wir umbauen wollen, dann brauchen wir einen Mix aus allen möglichen Formen, erneuer­bare Energie zu erzeugen – ob das Wasser ist, ob das Sonne ist, ob das Wind ist, ob das Biomasse ist oder vieles, vieles mehr, was es an technischen Möglichkeiten schon gibt. Dieser Diskussion dürfen wir uns auch nicht verschließen.

Das Zweite ist: Wir müssen in Zukunft auch in vielerlei Hinsicht die Speicherformen ausbauen – es gibt Energieformen, denken wir nur an die Windräder: wenn der Wind nicht geht, dann gibt es keine Energie, wir brauchen sie aber kontinuierlich –, Speicher­formen im Kleinen, das heißt auch, was das Eigenheim betrifft; wir brauchen Speicher­formen aber auch im Großen, wenn es darum geht, Energie abspeichern zu können, um sie dann wieder der Allgemeinheit zuführen zu können. Es gibt dahin gehend die ersten Testversuche, es schaut ganz gut aus, dass wir Wasser aufbereiten und danach auch wieder in das Gassystem einfließen lassen – und vieles, vieles mehr.

Das wird also ein breiter Diskussionsprozess sein, dem wir uns widmen müssen, und ich denke, die Grundlagen sind geschaffen – wir sind uns da alle einig –, aber, wie gesagt, Frau Bundesminister, Sie wissen es auch: Die Zeit drängt. Wir haben jeden Tag mit einer Klimadiskussion zu tun. Wir stehen gerne bereit – wie wir das in der Vergangenheit gemacht haben –, um auch unseren Beitrag zu leisten, und ich freue mich auf diese lebendige Diskussion, die ja sicher schon in den nächsten Wochen und Monaten starten wird. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

20.49

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Bundesministerin Leonore Gewessler zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesministerin.