16.49

Abgeordnete Dr. Astrid Rössler (Grüne): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Ge­schätzte Kollegen und Kolleginnen, Zuhörer- und ZuseherInnen vor den Bildschirmen! 200 Millionen Euro für den Gewässerschutz, das ist auf den ersten Blick ein stattlicher Betrag. Die Frage ist: Schützt man die Gewässer oder ist es in Wahrheit vielleicht doch ein Gesundheitsschutz?

Ich stelle eine ganz einfache Frage: Zu wie viel Prozent besteht der menschliche Körper aus Wasser? (Abg. Hörl: 80!) – 80 Prozent würde man bei einem Neugeborenen, bei sehr kleinen Kindern sagen, 80 Prozent sind da richtig, bei erwachsenen Menschen sind es 60 bis 70 Prozent. Das heißt, Gewässerschutz und Trinkwasserqualität sind ein Über­lebensmerkmal. (Beifall bei den Grünen, bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. Herr.)

Insofern ist dieser Betrag in der Höhe von 200 Millionen Euro nicht nur unmittelbar in Lebensqualität und Natur investiert, sondern auch in Mensch und Gesundheit bestens angelegt. Es mag sein, dass in den letzten Jahren nicht so viele Projekte durchgeführt wurden, wie wir uns das gewünscht hätten, aber endlich ist es gelungen, diesen Betrag für die Verbesserung von Gewässerstrukturen und für die Wiederherstellung der Durch­gängigkeit der Gewässer bereitzustellen. Nur eine durchgängige Gewässersohle ist in der Lage, die Reinigungskraft des Gewässers zu entfalten. Querbauwerke bewirken ge­nau das Gegenteil, indem sie den Durchfluss und die Selbstreinigungskraft der Gewäs­ser maßgeblich behindern.

Neben den rechtlichen Anforderungen durch die Wasserrahmenrichtlinie sollte man nicht nur die wirtschaftliche, sondern vor allem auch die soziokulturelle und gesundheitliche Dimension etwas näher anschauen. Gerade die Flusslandschaften mit ihren intakten Gewässern, mit ihrer Vielfalt an Lebensräumen, mit ihrer Vielfalt an Pflanzen- und Tier­arten, der Nahrung und der Nahrungskette sind auch unmittelbar für den Menschen wichtig. Sie sind der wichtigste Naherholungsraum in Städten. Viele Städte haben er­kannt, welch hohe Qualität ihre Fließgewässer in den Städten, am Rand der Städte ha­ben und dass Rekultivierungsmaßnahmen maßgeblich zur Lebensqualität, zur Wohn­qualität, zur Luftqualität in Städten, in Ballungsräumen beitragen. Diese 200 Millionen Euro sind in die Lebens- und Wohnqualität der Menschen bestens investiert. (Beifall bei den Grünen, bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. Herr.)

Renaturierungsmaßnahmen im Bereich der Gewässerökologie reinigen die Luft und bilden ein Mikroklima in den Hitzesommern, deren Anzahl zunehmen wird. Unsere Fließ­gewässer sind maßgeblich für die Naherholungsräume und für den Tourismus. Wie viele Radwege entlang von Fließgewässern – abgesehen von Donau- und Murradweg – sind inzwischen berühmt geworden? – Kollegin Ecker, auch Salzburg hat bereits wunderbare Renaturierungsprojekte aus diesem Topf finanziert.

Das ist extrem wichtig, es ist eine Gesundheitsvorsorge, und ich weiß diese 200 Millio­nen Euro bei Ihnen, Frau Ministerin, und der Kommission, die diese Projekte beschließt – auch erst kürzlich wieder –, in guten Händen. Wir freuen uns darüber, neue Projekte auf­zunehmen. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

16.52

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu einer tatsächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet hat sich Abgeordneter Vogl. – Bitte.