17.58

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Mit dem Biomonitoringbericht liegt uns ein umfangreiches Daten­werk vor. Es sind ja die Ergebnisse vieler, vieler Jahre, die darin zusammengefasst sind. Besonders eindrucksvoll ist, dass wir damit nicht nur eine Auflistung der Schadstoffe und der Belastungen durch sie haben, sondern vor allem auch eine Analyse der Wechselwir­kungen dieser Schadstoffe mit dem Menschen und letztendlich eine Beurteilung der bio­logischen Wirkung auf uns als Spezies. Das ist wichtig, wenn wir dementsprechend Prä­ventionsziele setzen möchten.

Die Liste der Institutionen, die da tätig sind, ist umfangreich, es sind die Ages, sämtliche Bundesministerien, die AUVA, die Universität Graz, Landessanitätsdirektionen, die Uni­versität Wien et cetera, et cetera. Das ist insofern spannend, weil dieser Bericht all diese Daten zusammenzieht. Das zeigt letztendlich auch die Stärke der Datenbasis, auf deren Grundlage die Politik in weiterer Folge agieren kann. Das ist ganz, ganz wichtig. (Präsi­dentin Bures übernimmt den Vorsitz.)

Ich möchte kurz zwei Beispiele anführen. Das eine ist die Frage der Belastung mit HCB im Görtschitztal. Auch das ist Teil dieses Berichtes, sodass man die durch ein Zement­werk, in dem mit Blaukalk gearbeitet wurde, ausgelöste Katastrophe, durch die HCB in die gesamte Lebensmittelkette gelangt ist, bis hin zu den Folgewirkungen für die Men­schen ganz klar nachvollziehen kann.

Ein weiterer Punkt, auf den ich hinweisen möchte – und ich glaube, das wird in Zukunft wichtig sein, und das wird auch für das Biomonitoring wichtig sein –, ist, dass wir auch den Klimawandel und die Wechselwirkungen des Klimawandels ganz besonders in den Fokus nehmen müssen.

Es sind nicht nur die chemischen, sondern auch biologische Schadstoffe, die unseren Körper belasten können. Ich möchte hier die Gruppe der Mykotoxine erwähnen, die letzt­endlich ein Stoffwechselprodukt aus den Fusarien sind – das sind Schadpilze bei Ge­treide und Mais.

Das heißt, wenn wir da nicht sauber arbeiten, dann haben wir in der Lebensmittelkette Verunreinigungen, die uns enorme Belastungen bringen, nämlich über die Nahrung hin zum Menschen. Das heißt, da müssen wir in der Agrarpolitik Vorkehrungen treffen, näm­lich in Bezug auf Feldhygiene, damit Agrarwirtschaft möglich ist. Da müssen wir dann auch das Thema des Pflanzenschutzes allumfänglich diskutieren. Da reicht es nicht, das sozusagen einseitig zu diskutieren. (Zwischenruf des Abg. Vogl.) Ich denke, der Bericht stellt eine durchaus ausreichende Datenbasis dar, um das umfangreich anzugehen.

Künftig werden wir also noch aufmerksamer die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wechselwirkung verschiedener Schadstoffe – letztlich auf uns als Menschen – be­obachten müssen, nämlich der chemischen, aber auch der natürlichen Schadstoffe. Dann werden wir hier auch weiterhin Sicherheit gewähren können. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

18.01

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Michael Bernhard. – Bitte.