18.54

Abgeordneter Dipl.-Ing. Gerhard Deimek (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesminis­terin! Ja, der Antrag des Kollegen Stöger hätte in seiner Tiefe, wie er ausformuliert war, schon seinen Reiz gehabt. Er hätte seinen Reiz auch für die gehabt, die es im Endeffekt wirklich interessiert, nämlich die Kunden. Wir sagen aber: Wenn wir an dieser Stelle zur jetzigen Zeit – unter Anführungszeichen – nicht „mehr zusammenbringen“, ist es trotz­dem ein ordentlicher Schritt, und dann soll es sein. Das heißt, wir werden auch dem §-27-Antrag zustimmen.

Was uns fasziniert, ist, dass man schon relativ genaue Zahlen drinnen hat, das heißt, dass man über das, was jetzt noch mit den Verbünden, mit den ÖBB und so weiter, verhandelt werden muss, schon relativ genau sagen kann, was es kostet. Ich ersuche Sie aber im Sinne der Kunden – und nicht nur der Kunden, sondern vor allem auch der Länder und der jeweiligen Verkehrslandesräte, also doch im Sinne der Kunden –, das Geld planvoll einzusetzen, damit wir den derzeitigen Bestand der Infrastruktur betref­fend, von der Erhaltung und dem Betrieb der Infrastruktur her, wirklich beim jetzigen Ausmaß bleiben können, denn es nützt uns nichts, wenn wir auf der einen Seite das tolle Modell des Österreichtickets – so haben wir es genannt, 1-2-3-Ticket heißt es bei Ih­nen – schaffen und auf der anderen Seite kommen wir nicht mit, die Infrastruktur zu erhalten und zu betreiben. Das wäre kontraproduktiv, egal, ob es dann die Länder mit ihren diversen Modellen sind oder ob es der Bund selber, die ÖBB-Infrastruktur ist. Die Infrastruktur ist die Basis unseres öffentlichen Verkehrs, und wenn wir die kurzfristig für ein Mobilitätsmodell vernachlässigen würden, dann wäre das absolut kontraproduktiv – daher also meine Erinnerung, das unbedingt zu machen und beizubehalten.

Ja, ein Österreichticket, ein ganz Österreich umspannendes 1-2-3-Ticket ist natürlich gut, ist interessant. Zu berücksichtigen wäre natürlich auch, dass von denen, die jetzt schon ein Österreichticket haben, möglicherweise ein paar umsteigen, das sind dann entsprechende Kosten, die man bei den ÖBB berücksichtigen muss und nicht ignorieren darf. Ich glaube aber, dass es durchaus sein kann, dass mehr Umsatz generiert wird, dass durch dieses attraktive Angebot noch mehr Leute, nicht nur im Fernverkehr, son­dern vor allem auch im Pendlerverkehr, im Nah- und Regionalverkehr, auf die ÖBB um­steigen und wir es dadurch schaffen, die sogenannten Morgenstaus, egal ob sie in Wien, in Salzburg, in Linz oder sonst wo sind, etwas geringer zu halten.

Wenn es gelingt, dadurch noch mehr Leute auf die Schiene zu bringen, dann ist es gut für Österreich, dann ist es gut für die Politik, die das beschlossen hat. Wir wünschen viel Glück bei den Verhandlungen. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordne­ten der Grünen.)

18.57

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Abgeordneter Andreas Ottenschläger. – Bitte.