22.00

Abgeordneter Maximilian Köllner, MA (SPÖ): Der Viertel-neun-Film ist schon fast aus, alle wollen heim, jetzt reden wir noch über den Rechnungshofbericht. – Nein, Spaß bei­seite! Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich persönlich freue mich wirklich sehr, denn so haben wir endlich die Möglichkeit – auch wenn der zuständige Minister nicht hier ist –, den Sport wieder einmal in den Vordergrund zu rücken.

Bevor ich dazu komme, lassen Sie mich noch ein paar Worte an meinen Kollegen Koll­ross anschließen, der sich zur Bürgerinitiative „Gegen die Breitspurbahn“ geäußert hat! Mir ist das persönlich ein sehr wichtiges Anliegen, denn Tausende Menschen haben ge­gen dieses Monsterprojekt in der Region Nordburgenland und Niederösterreich unter­schrieben. Warum? – Weil sie einfach ihre Lebensqualität erhalten möchten. Dass diese Bürgerinitiative im Petitionsausschuss einfach so abgewürgt wird, halte ich persönlich nicht nur für herablassend, sondern sogar für demokratiepolitisch bedenklich.

Nun aber zum Rechnungshofbericht: Frau Präsidentin, der Rechnungshof hat sich ein Bild von der Nationalen Anti-Doping-Agentur und von der österreichischen Bundessport­förderung gemacht, und ja, es muss da wie dort noch an der einen oder anderen Schrau­be gedreht werden, um noch effizienter zu werden, damit die Sportfördergelder direkt dort ankommen, wo sie gebraucht werden, nämlich bei den Vereinen und bei den Athle­ten.

Viele tolle Erfolge im österreichischen Sport wurden leider immer wieder durch Blutbeu­telaffären in den Hintergrund gerückt, was vor allem für jene sehr, sehr schade ist, die sauberen Sport betreiben. Wir dürfen uns daher auch kein Blatt vor den Mund nehmen, was Doping betrifft. Ist es verhältnismäßig, wenn man für einen kleinen Diebstahl in ei­nem Lebensmittelgeschäft eine unbedingte Haftstrafe ausfassen kann, für systemati­sches und wiederholtes Doping, das den gesamten Sport schädigt, aber mit bedingten Strafen davonkommt? Da braucht es klare, strenge und einheitliche Regelungen auch auf internationaler Ebene, denn sonst geraten unsere österreichischen Sportler gegen­über den anderen ins Hintertreffen. (Beifall bei der SPÖ.)

Im Großen und Ganzen wird aber sowohl bei der Nada als auch bei der vom früheren Sportminister Doskozil ins Leben gerufenen Bundes-Sport GmbH und den Sportdach­verbänden hochprofessionelle Arbeit geleistet, wozu man den Verantwortlichen auch ein­mal gratulieren darf.

Erlauben Sie mir noch ein paar Worte zum Verordnungschaos der Bundesregierung! Mein ehemaliger Fußballtrainer hat immer gesagt: Du kannst Fehler machen, aber mach den Fehler nicht zweimal! – Anstatt selber das Spiel zu machen, hat das Regierungs­team den Coronavorsprung verspielt und läuft nun wieder hinterher, weil es anscheinend wichtiger war, sich bei Pressekonferenzen vor die TV-Kameras zu stellen und sich zu inszenieren, statt einfache und klare Lösungen zu finden. (Beifall bei der SPÖ.)

Das Resultat ist, dass im Bereich des Sports nach der letzten Ankündigung beziehungs­weise Verordnung wieder die gleiche Verunsicherung herrscht wie im Frühjahr. Die Be­völkerung stellt sich Fragen wie: Wann und wo brauche ich denn die Maske? Wie viele Leute dürfen am Yogakurs teilnehmen? Wie geht es weiter in den Fitnessstudios, auf den Sportplätzen und so weiter?

Viele FreizeitsportlerInnen schreckt dieses Chaos einfach ab – und das ist ganz logisch, wenn man sogar dafür bestraft werden kann. Sie meiden das Fitnessstudio, die Yoga­stunde und manchmal sogar den Sport im Freien. Und das geschieht gerade jetzt, da uns die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, zur Stärkung des Immunsystems beson­ders in Zeiten von Pandemien Sport und Bewegung zu machen. Fakt ist, kaum jemand kennt sich noch aus, aber daran sind sicher nicht die Leute schuld, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)

22.04

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Kainz. – Bitte.