11.30

Abgeordnete Martina Kaufmann, MMSc BA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin – danke fürs Wort! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus und alle, die uns auch heute von zu Hause aus zuschauen! Ja, unsere Welt wird digitaler, alles verändert sich, und wir erleben seit März, wie rasant sich auch in unserer Arbeitswelt einiges verändert hat. So ist das natürlich auch in der digi­talen Fertigung. Aus diesem Grund haben wir mit diesem hier vorliegenden Antrag ver­sucht, einen ersten Schritt zu setzen, um auch den Rahmenbedingungen entsprechen zu können, damit wir junge Menschen für die Zukunft ausbilden können und im Bereich der digitalen Fertigung weiter vorankommen.

Was ist damit gemeint – für all diejenigen, die sich jetzt vielleicht nicht so mit Fertigung auf der einen Seite oder mit Digitalisierung auf der anderen Seite beschäftigen? – Damit ist ganz klar gemeint, dass es für das Anwenden und das Bedienen in der Fertigung notwendig ist, auch gut ausgebildet zu sein. Früher sind diese Prozesse von Hand, von Maschinen, die manuell bedient werden mussten, und so weiter erledigt worden. Heute ist es wichtig, dass Programme dafür geschrieben werden und man diese Programme auch anwenden kann. Dieser Antrag soll nun den Anstoß dazu geben, dass wir für die Praktikerinnen und Praktiker – und das ist auch ein Wunsch von Praktikerinnen und Praktikern gewesen – in diesem Bereich die duale Berufsausbildung stärken.

Alles in allem, möchte ich sagen, ist es wichtig, dass wir an der dualen Berufsausbildung weiterarbeiten, dass wir in Österreich zu einer Gleichstellung der schulischen und der beruflichen Ausbildung kommen. Wir haben diese zwei verschiedenen Wege – und um diese Wege beneiden uns viele andere Länder auf der Welt, weil es uns durch diese unterschiedlichen Wege der Ausbildung auch gelingt, das Beste für den Standort Öster­reich herauszuholen. Jetzt gilt es eben, auch in der Digitalisierung wichtige weitere Schritt zu setzen.

Wir haben 200 Lehrberufe in Österreich, man kann aus 200 Lehrberufen auswählen. Die Lehrberufe werden immer wieder überarbeitet, dafür sind die Grundlagen geschaffen worden. Es wurden wichtige Schritte gesetzt, damit die einzelnen Berufsbilder immer wieder überarbeitet werden und wir auch für den Fortschritt gerüstet sind.

Wichtig ist mir – auch nach all den Debatten in dieser Woche, und auch heute ist es schon immer wieder einmal erwähnt worden –, auch festzuhalten: Wenn, liebe Jugendli­che da draußen, die SPÖ, die FPÖ und die NEOS auch immer wieder betonen, es seien jetzt alle, die im Schulsystem, in Ausbildungssystemen stecken, verlorene Generationen, so möchte ich euch von dieser Stelle hier im Parlament aus ganz klar sagen: Nein, ihr seid nicht lost, ihr habt viele Fähigkeiten und Fertigkeiten gelernt, auch im heurigen Schuljahr, in der Ausbildung, in der Lehre in diesem Jahr, ihr werdet noch viele Möglich­keiten haben, diese Fähigkeiten und Fertigkeiten anzuwenden. Ihr seid alles andere als lost, lasst euch das nicht einreden! (Beifall bei der ÖVP.)

Und weil ihr nicht lost seid: Nutzt die Chance, es gibt in Österreich auch zum jetzigen Zeitpunkt nach wie vor viele offene Lehrstellen. Bewerbt euch in den Betrieben, die Un­ternehmerinnen und Unternehmer werden sich auf euch freuen! Somit könnt auch ihr den Wirtschaftsstandort Österreich wieder ein Stück weit stärken und in die Zukunft brin­gen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

11.33

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Maximilian Lercher. – Bitte.