23.05

Abgeordneter Peter Schmiedlechner (FPÖ): Frau Präsident! Frau Minister! Sehr ge­ehrte Zuseher! Ja, das ist das Problem mit der ÖVP: Das Problembewusstsein ist da, aber ihr tut nichts. (Heiterkeit bei der FPÖ.) Wie so oft, wenn die Regierung bei der Untätigkeit erwischt wird, lehnen Sie einen Antrag der Opposition ab und bringen dann einen nichtssagenden Antrag ein, eine Blendgranate. Somit habt ihr wieder mehr Zeit, dass ihr mit der Untätigkeit weitermachen könnt.

In Österreich werden bis zu einer Million Tonnen Lebensmittel jährlich weggeschmissen. Die Zahlen erschrecken. Dies passiert entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vom Landwirt bis hin zum Konsumenten, vieles davon wäre vermeidbar. Dabei sticht aller­dings ins Auge, dass bei Weitem am meisten von den Konsumentinnen und Konsumen­ten weggeschmissen wird. In Österreich werden Brot und Gebäck, gefolgt von Obst und Gemüse sowie Milchprodukte am häufigsten entsorgt.

Mit einem Anteil von mehr als der Hälfte des Gesamtgewichts der Lebensmittelabfälle sind die Haushalte an trauriger erster Stelle. Pro Person werden in Österreich jährlich 33 Kilo Lebensmittelabfälle erzeugt. Das entspricht, wenn man es umrechnet, pro Haus­halt circa 250 bis 800 Euro, die jährlich im Müll landen.

Es sind dringend Schritte notwendig – ja, Herr Kollege (in Richtung Abg. Weidinger), es sind Schritte notwendig –, deswegen auch unser Antrag: Wir fordern eine nationale Strategie und einen „österreichweiten Umsetzungsplan mit dem Ziel einer Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030“.

Um in den Haushalten Lebensmittelabfälle zu vermeiden, wäre eine erweiterte Liste der Lebensmittel, die kein Mindesthaltbarkeitsdatum benötigen, sinnvoll. Da würden wir direkt beim größten Brocken ansetzen und Abfälle vermeiden.

Aber auch in der Landwirtschaft könnte man viel ändern und Abfall verhindern. So wäre eine genaue Analyse dessen, welche Marktschranken es gibt, die Obst und Gemüse aufgrund von Standards vom Markt fernhalten, durchzuführen.

Vielleicht muss man aber auch darüber nachdenken, ob es wirklich notwendig ist, gerade in der Haupterntezeit, wenn Rekordernten angesagt sind, billige Lebensmittel aus dem Ausland zu importieren. (Beifall bei der FPÖ.)

Eine Aktualisierung des österreichischen Aktionsplans inklusive der Erstellung einer nationalen Strategie gegen die Lebensmittelverschwendung unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette ist auch schon längst überfällig. Also bitte helfen Sie uns, Lebensmittelabfälle zu vermeiden!

Frau Minister, richten Sie das bitte dem Herrn Gesundheits- und Konsumenten­schutz­minister aus: Es ist höchste Zeit zu handeln! (Beifall bei der FPÖ.)

23.08

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Felix Eypeltauer. – Bitte.