14.16

Abgeordneter Lukas Brandweiner (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Vizekanz­ler! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Ich darf meinen Redebeitrag heute mit einer Schlagzeile aus dem Vorjahr beginnen. Welt­meisterschaft: „17-jähriger Kärntner holt Titel und wird Millionär“. – Welcher Sportfan in Österreich wünscht sich nicht so eine Schlagzeile über einen österreichischen Erfolg?

Um welche Sportart hat es sich dabei aber eigentlich gehandelt? Vielleicht Tennis? – Im Tennis gibt es natürlich hohe Preisgelder, zum Beispiel bei den US Open bekommt der Sieger mehr als 2,5 Millionen Euro. Das ist es aber nicht. Vielleicht ist es Skifahren? – In Österreich haben wir viele gute Skifahrer, und glücklicherweise haben wir auch sehr viele Weltmeister und Weltmeisterinnen bejubeln dürfen, aber da passt das Preisgeld nicht ganz. Der Sieger in Kitzbühel auf der Streif bekommt ungefähr 100 000 Euro. Es handelt sich bei dieser Schlagzeile um E-Sport, konkret war es die Fortnite-Weltmeis­terschaft in den USA, bei der sich der junge Österreicher gemeinsam mit seinem nor­wegischen Teampartner den Titel und damit über 2,5 Millionen Euro erspielt hat. Bei diesem und ähnlichen Events werden große Hallen gefüllt, in denen Tausende Fans zujubeln und natürlich auch viele Zuschauer von zu Hause mitfiebern.

Im E-Sport gibt es aber natürlich nicht nur Profis, sondern auch Hobbyspieler. Insgesamt gibt es in Österreich über 5,3 Millionen Menschen, die am Handy, auf einer Spielkonsole oder am PC diverse Computerspiele nutzen. Ich selber spiele, sofern es die Zeit zulässt, gerne Fifa – ich muss zugeben, nicht ganz so gut, wie ich immer sage, und vielleicht gibt es da auch andere, vielleicht kann man das mit Kollegen einmal testen. Es macht irrsin­nig Freude, und so sollte es auch sein.

Die Computerspieleindustrie ist mittlerweile ein weltweites Milliardengeschäft. Fortnite, das ich angesprochen habe, zählt mit geschätzten 250 Millionen Usern zu den meistge­spielten Games, das ist eine beeindruckende Zahl. Deshalb wird es auch höchste Zeit, dass wir rechtliche Rahmen für den E-Sport schaffen, natürlich angefangen vom Jugend­schutz, aber es betrifft auch das Arbeitsrecht im E-Sport, steuerliche Themen, Veranstal­tungsrecht, TV-Übertragungen, Wetten und Glücksspiel. Natürlich wird auch der Um­gang mit Ego-Shootern und mit der Nachhaltigkeit im Sinne der Vorbildfunktion des Sports zu diskutieren sein. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Daher möchte ich abschließend meinen Kollegen Danke für diesen Antrag sagen. Ich freue mich schon auf die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, ich freue mich schon auf die Diskussionen mit unserem Herrn Sportminister und bin sicher, dass wir da viel Gutes bewirken können. (Beifall bei der ÖVP.)

14.19

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wie vereinbart verlege ich die Abstimmungen an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Sportausschusses und fahre in der Erledigung der Tagesordnung fort.