15.10

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrte Frau Staatssekretärin! Wir behandeln nun zwei Themen: einerseits das Überein­kommen des Europarates betreffend Gemeinschaftsproduktion von Kinofilmen und an­dererseits den Staatsvertrag betreffend den Austausch von Digitalisaten aus dem Öster­reichischen Staatsarchiv und aus Yad Vashem.

Vielleicht ein kurzes Wort zum Film: Das Übereinkommen des Europarates über die Ge­meinschaftsproduktion von Kinofilmen soll in Zukunft – das finde ich besonders notwen­dig – gerade im Bereich Film auch jene Länder umschließen, die nicht Mitglieder im Europarat sind. Das heißt, dass man auf wesentlich breiterer Basis Koproduktionen ma­chen kann.

Ich darf vielleicht drei aus der letzten Zeit erwähnen: „Little Joe“ von Jessica Hausner, der ich an dieser Stelle zur Professur an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sehr herzlich gratulieren darf (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP sowie der Abg. Meinl-Reisinger), „Böse Spiele“ von Ulrich Seidl und „Corsage“ von Marie Kreutzer. Diese sind als Europarat-Koproduktion entstanden und wurden da­rüber finanziert.

Der zweite Bereich ist der Austausch von Archivalien beziehungsweise der Austausch von Digitalisaten von Archivalien zwischen dem Österreichischen Staatsarchiv und Yad Vashem. Ein solcher hat bereits in den 2000er-Jahren während der Tätigkeit der Histori­kerkommission der Republik Österreich begonnen. Da gab es bereits einen regen Aus­tausch. Damals hat der Austausch von Archivalien nach und nach begonnen – in dieser Zeit waren das nur teilweise Digitalisate –, und ich muss sagen, es hat ziemlich lange gedauert, bis das geregelt werden konnte, nämlich in etwa 20 Jahre.

Hintergrund dieses Vertrages sind vor allem datenschutz- und archivrechtliche Fragen. Es wird so sein, dass man in beiden Archiven, also in Yad Vashem und im Österreichi­schen Staatsarchiv, diese Digitalisate – aber natürlich nicht nur diese, sondern auch viele Dokumente, die mittlerweile die sehr populäre eigenfamiliäre oder biografische For­schung unterstützen – für Wissenschafter und Wissenschafterinnen zugänglich macht. Das wird dann auch namensmäßig abrufbar sein, weil sozusagen datenschutzrechtlich geklärt ist, wie diese Digitalisate verwendet werden können.

Was passt am Ende besser, als zu sagen, dass ich im Übrigen dafür bin, dass die Win­disch-Kaserne in Richard-Wadani-Kaserne umbenannt werden soll? (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.13

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Troch. – Bitte.