15.24

Abgeordnete Rosa Ecker, MBA (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! 2006 lag das mittlere Äquivalenzeinkommen der Kunst- und Kul­turschaffenden bei etwa 1 000 Euro monatlich. Das bedeutete, dass schon damals 37 Prozent der Kunst- und Kulturschaffenden unter der Armutsgefährdungsgrenze leb­ten: 46 Prozent waren damals Frauen, in der darstellenden Kunst 52 Prozent und in der Musik 26 Prozent. Einkommensmäßig hat sich da sicher nicht viel verbessert, obwohl uns keine aktuellen Zahlen vorliegen.

Viele kulturellen Einrichtungen befinden sich im Verantwortungsbereich des Bundes, als Eigentum oder auch ausgegliedert, und das bedeutet, dass es im Bereich der gerechten Entlohnung und der prekären Arbeitsverhältnisse noch einiges zu tun gibt. Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang auch, dass die Stipendien und Fördermittel transparent vergeben werden, soweit es sich eben um öffentliche Förderungen handelt.

Ja, eine flächendeckende Erhebung evidenzbasierter Fakten soll jetzt in Berichtsform alle fünf Jahre erfolgen und dieser Bericht veröffentlicht werden. Ich denke, es wird dabei herauskommen, dass in der Kunstwelt – genauso wie sonst im Leben – ein großer Gen­derpaygap bei den Frauen existiert: wegen Kinderbetreuung, wegen Wiedereinstieg da­nach in den Beruf, wegen vieler bekannter Gründe, die wir hier schon in anderen Zusam­menhängen oft diskutiert haben. Geringe Einkommen spiegeln sich in Pensionen wider. Künstler müssen präsent sein, um Aufträge zu erhalten. Das ist für Frauen aufgrund ihrer familiären Situation oft nicht so einfach. Das entschuldigt die Situation nicht, es ist aber auch eine Tatsache.

Es bedeutet, dass wir hier keine hohe Erwartungshaltung haben dürfen, denn eines muss uns bewusst sein: Berichte schaffen noch keine Gleichstellung. Und gerade für freiberufliche Künstlerinnen greifen auch keine Gleichstellungspläne wie in Unterneh­men. (Beifall bei der FPÖ.)

15.27

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Hamann. – Bitte.