15.52

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Lieber Herr Kollege Brückl, ich darf mich bei Ihnen bedanken, Sie haben die Inhal­te eigentlich sehr gut vorgestellt, wie auch die möglichen Differenzen, die existieren. Das wurde mir jetzt also eigentlich weggenommen, dafür bin ich Ihnen wirklich verbunden.

Vielleicht darf ich noch ein paar Fußnoten dazu anbringen. Die eine betrifft die se­mestrierte Oberstufe – so heißt jetzt, was Sie als Nost bezeichnen. Name ist Schall und Rauch, aber es kommt darauf an, dass es in der Oberstufe verschiedene Möglichkeiten gibt, den Unterricht zu gestalten. Es gibt ja auch die Möglichkeit, ihn so zu gestalten, wie er klassisch gewesen ist – insofern haben wir etwas erreicht, was wir immer haben woll­ten: Wir haben eine Autonomie, also eine autonome Entscheidung, wie Schule gestaltet werden kann. Also ich sehe da eigentlich nur Vorteile und keine Nachteile.

Was immer bleiben wird, ist natürlich, dass dann am Ende das Wissen abgeprüft wird, so wie wir es haben wollen. Das ist die Matura, die Sie eben als zweiten Punkt betrachtet haben. Nun, so schlimm ist es bei der Matura ja nicht, ich glaube, dass wir sogar wirklich große Verbesserungen eingeführt haben. Sie wissen ja, die Matura ist unter Ministerin Schmied mit viel Idealismus als Zentralmatura gestartet, und da hat es noch Stolper­steine gegeben, die immer mehr und mehr ausgeräumt worden sind. Jetzt werden, glau­be ich, die Stolpersteine sogar schon so gut ausgeräumt, dass man bei der Matura fast von einem Highway zur Universität sprechen kann – jedenfalls ist das in Mathematik der Fall.

Ich weiß, dass die Bemühungen, die da insbesondere professionelle Mathematiker be­treiben, außerordentlich wertvoll sind. Die Beispiele werden jetzt so gestellt, dass man nicht mehr mit Seneca sagen kann: Non vitae, sed scholae discimus!, so hat er es nämlich gesagt: Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir! – Ich darf Ihnen nur sagen: Seneca hat sogar noch dazugesagt: In supervacuum diffundimus, also: Wir zerfließen in einem Supervakuum, in einer völligen Leere, in der Schule. All das machen wir aber nicht, sondern wir machen die Schule jetzt wirklich so gewandt, dass wir auch tüchtige Menschen herausbringen können.

Die semestrierte Oberstufe und auch die Verbesserungen in der Matura sind eigentlich sehr gute Projekte – und betreffend die anderen Projekte, Herr Kollege Brückl, haben Sie gesagt, Sie können mitgehen.

Wir würden uns also freuen, wenn Sie im Sinne unserer Kinder, unserer Schülerinnen und Schüler und auch im Sinne der Zukunft von Österreich vollinhaltlich mitgehen wür­den. – Danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP.)

15.55

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Hammerschmid zu Wort gemeldet. – Bitte.